Vanmakt „Ad Luciferi Regnum“ / VÖ 22.05.2009

 

 

Heureka, Vanmakt sind ganz schön angepisst und machen keine Kompromisse. Deren Black Metal orientiert sich grob an Dark Funeral und verfügt über keine nennenswert individuellen oder spektakulären Merkmale. So beginnen die ersten Sekunden von „The Second Key“ recht harmonisch und geradezu symphonisch, bevor die Blastbeatwalze über den Hörer einher fällt und jeden Grashalm zehnmal umdreht. Vanmakt machen dabei Gott (höhö) sei Dank nicht den Fehler permanent durchs hiesige Dickicht zu blasten. Immer wieder bauen die Jungs geschickte Midtempoparts oder Gitarrenleads ein, die für Abwechslung sorgen. „The Second Key“ schafft es auf exakt diesem Wege, nicht sofort in Vergessenheit zu geraten. „Endless Myth“ bedient sich grundsätzlich der gleichen Stilistik, vermag aber durch seine Kompaktheit zu überzeugen. Nach 4:33 Minuten bleibt jedenfalls nichts als Asche zurück. Gelegentlich schleichen sich hier leise Chöre ein, mit denen es gelingt, so etwas wie finstere Atmosphäre zu erschaffen. „Beneath The Moor“ beginnt zunächst recht langsam, bevor überraschenderweise haufenweise Blastbeats für erneutes ICE-Tempo sorgen. Wer damit glaubt, den Song erfasst zu haben, liegt allerdings falsch, denn der ICE vollzieht eine Vollbremsung und setzt auf einen semiakustischen Mittelpart. Dieser Kontrast wirkt zwar holperig, verpasst diesem Lied aber einen gewissen Charme und hebt zumindest in diesem Fall die Dark Funeral Vergleiche auf.

 

Dieses ganze Geholze namens „Ad Luciferi Regnum“ mag auf den ersten Eindruck recht beeindruckend sein; im zweiten Schritt habe ich aber sehr den Eindruck, dass diese Musik auf kurzfristige Wirkung hinzielt, sprich Fastfood. Tiefgründig, geschweige denn anspruchsvoll oder eigensinnig ist „Ad Luciferi Regnum“ nämlich garantiert nicht. Von 08/15 Stangenware möchte ich allerdings auch nicht so Recht sprechen, denn Vanmakt verstehen ihr musikalisches Handwerk und agieren trotz beschränkter musikalischer Entwicklungsmöglichkeiten einigermaßen souverän – zumindest kurzfristig.

 

Christian Stiewe – www.sounds2move.de  / 01.06.2009