Vanderbuyst „The flying Dutchmen“ / VÖ 07.12.2012
Da
sind sie wieder: Vanderbuyst, die holländischen Freunde der alten
Schule. Im Gepäck ausschließlich Riffwerk, das sich zutiefst vor den
Großmächten des Rock verbeugt. Das Trio will zurück zum puren,
authentischen Rock ´n´ Roll, oder wie es in der Biografie so schön
heißt: „Bands sind heutzutage mehr darauf bedacht, möglichst viele
„Likes“ zu bekommen, anstatt sich um die Qualität ihrer Licks zu
kümmern“. Diesem Notstand will man mit „The flying Dutchmen“
entgegenwirken.
Ihrem eigenen Anspruch werden Vanderbuyst dabei definitiv gerecht, denn
ihr drittes Album klingt wieder wie aus einer anderen, wie mancher
sagen würde besseren Zeit. Kein Geplänkel, keine Experimente, keine
Kompromisse – stattdessen setzt man auf staubtrockenen, erdigen
Hardrock, der hier und da an die Pforte zum Stoner klopft. So verneigt
man sich mit elf neuen Songs vor klassischen Vorbildern wie Thin Lizzy,
lässt aber auch mal seine angeblueste Verehrung für Ronnie James Dio
(„Give me one more Shot“) durchblitzen. Das lässt sich alles prima
hören und verschmelzt gekonnt vor allem die 70er und 80er zu einem
homogenen Album. Was „The flying Dutchmen“ ein bisschen abgeht, ist ein
wirklicher Funkenflug, denn eben dieser will auch nach drei und mehr
Durchläufen einfach nicht so recht überspringen oder gar ein Feuer der
ungezügelten Begeisterung entfachen. Natürlich soll Vanderbuyst
trotzdem in keiner Weise abgesprochen werden, dass ihr Drittling
gehobenen Ansprüchen genügt. Es fehlen aber eben einfach noch ein paar
Prozent, um sich mit den wirklich Großen messen zu können. Das für
meinen Geschmack etwas zu weit hinten auf diesem Album versteckte
„Flying Dutchman“ funktioniert trotzdem in jeder Rockkneipe des
Planeten. Nun gilt es, dieses Niveau zukünftig auch auf Albumlänge
halten zu können. Ein dezenter Optimismus ist hier durchaus angebracht.
Markus Rutten - www.sounds2move.de