Vanden Plas „Christ Zero“ / VÖ 31.03.2006

Deutschland beste Progressive Metal Band sind mit ziemlicher Sicherheit die Fünf Virtuosen von Vanden Plas. Anschließend kommt erst mal eine Zeit lang nichts und dann folgen die Labelkollegen Sieges Even. Und auch wenn deren „The Art of Navigating by the Stars“ sicher ein gutes Prog Album ist, so muss man doch sagen dass Andy Kuntz und Co. mit „Christ Zero“ ein monumentales Meisterwerk abgeliefert haben, dass nicht nur der nationalen Konkurrenz um Meilen voraus ist.

Unbestritten haben sich Vanden Plas auf ihrem neuen Album einiges getraut. Allerdings ist diese Rechnung auf ganzer Linie aufgegangen. Die Zehn Stücke auf „Christ Zero“ zeichnen sich allesamt durch blitzsaubere, homogene Arrangements, tolles Songwriting und ein sowohl in sich, als auch im Bezug auf das gesamte Konzept stimmiges Ambiente aus. Frontmann Andy Kuntz zeigt sich nach seiner 2004er Rock Oper „Abydos“ in der Form seines Lebens und liefert eine Gesangsleistung ab, die sich durchaus mit Genreriesen wie James LaBrie messen lassen kann. In welche Kerbe die Band während diesem Album auch schlägt, jeder Streich sitzt punktgenau. Hier überzeugt die ergreifende Ballade „Fireroses Dance“ ebenso wie das symphonische Titelstück „Christ 0“ oder „Silently“, das durch intelligente Tempowechsel begeistern kann. Dass die komplette Band zuletzt in Theaterarbeiten (z.B. für die Umsetzung des angesprochenen „Abydos“ Projekts) involviert war und auch die Arbeit mit dem Orchester kein Neuland für die Musiker ist beweisen Vanden Plas auf „Christ Zero“ in beeindruckender Manier. Und auch dem Großmeister des Musicals wird Tribut gezollt, nämlich in Form des Bonustracks „Gethsemane“, welches aus der Feder von Andrew Lloyd Webber stammt.

Damit kann man InsideOut Music nur gratulieren. Mit den neuen Veröffentlichungen von Evergrey und Vanden Plas hat das Prog Label aus Kleve für einige Experten die beiden stärksten Veröffentlichungen des Monats vorgelegt. Auch auf die Gefahr hin für verrückt oder ahnungslos erklärt zu werden würde ich im Fall von „Christ Zero“ gar soweit gehen und dieses Album auf eine Stufe mit Dream Theaters Referenzwerk „Images & Words“ stellen. Zum jetzigen Zeitpunkt finde ich nicht eine Kleinigkeit, die mir an diesem Album missfällt. Was soll man da noch sagen außer „Herzlichen Glückwunsch zum Progressive Metal Album des Jahres“?

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 27.03.2006