V.A. „Saw 2 O.S.T.“ / VÖ
10.02.2006
Nachdem den Machern des Horrorstreifens “Saw” 2004 ein
Überraschungserfolgt gelungen ist kommt am heutigen Donnerstag die Fortsetzung
in die deutschen Kinos. Wir hatten das Glück diesen Film bereits im Rahmen
einer Saw-Nacht sehen zu dürfen und für Saw 2 spreche ich eine klare, 100%ige
Empfehlung aus. Der dazugehörige Soundtrack macht es einem dabei leider
ungleich schwerer.
Wenn man nach den Namen geht, die Motion Pictures für
diesen Sampler gewinnen konnte, so wird man die Qualität wohl kaum in Frage
stellen wollen. Doch Namen sind eben nicht alles, was dieser Silberling beweist.
Da sind zum Beispiel die Queens of the Stoneage die in Normalform
deutlich aufregender klingen als bei „Burn the Witch“ (Unkle Variation).
Auch die dargebotene Leistung von Skinny Puppy wirkt auf mich ein wenig
uninspiriert und reichen in keinster Weise an die Großtaten dieser
einflussreichen Band heran. Puscifer sorgen mit „Rev 20:20“ für das
erste Gähnen und Buckethead & Friends kann man gratulieren, denn sie
haben es geschafft mit „Three Fingers“ eine der lahmarschigsten Rap-Nummern
der jüngsten Vergangenheit zu produzieren (wenn man bösartig wäre, würde man
von einem echten „Anti-Hit“ sprechen). Der Abschuss ist allerdings die
Instrumentalnummer von The Legion of Doom. „Home Invasion Robbery“
begleitet einen endgültig ins Reich der Träume. Monotones Gedudelt mit unverständlichen,
eingestreuten Samples machen in diesem Fall soviel Spaß wie Fußnägel mit der
Heckenschere schneiden.
Doch kein Grund zur Panik: Wie in jedem guten Film naht
auch hier Rettung um doch noch für ein Happy-End zu sorgen. Die Nu Metaller Mudvayne
bedienen Filmfans in Form von „Forget to Remember“ mit einem Hit vom Format
eines „Happy“ von ihrem aktuellen Album. Auch aus Sacramento kommen positive
Signale: Papa Roach („Blood“) zeigen sich zwar von einer erwarteten,
aber auch packenden Seite. Für
positives Aufhorchen sorgen zudem The Used („Sound Effects and
Overdramatics”) und Silverdust (“Pieces”). Marylin
Manson (“Irresponsible Hate Anthem” (Remix)), Bloodsimple
(“September”) und A Band Called Pain (“Holy”) bewegen sich
parallel auf durchschnittlichem Niveau. In die Riege der Aha-Effekte reiht sich
dann der Zugabenblock ein. London After Midnight deuten mir „Fear“
an, dass die Rettung unmittelbar bevorsteht und die Newcomer Dope Stars Inc.
sorgen mit „Make a Star“ für wohlige Gewissheit. Die Frankfurter Gothic
Rocker ASP („The 6th of Septemer (How far would you go?)“) sowie Samsas
Traum (“Bis ans Ende der Zeit”) machen dann heldenhaft und in Höchstform
kurzen Prozess und retten diesen Soundtrack endgültig vor dem Abgrund, der sich
Flop nennt.
Gerade noch mal mit einem blauen Auge davon gekommen, die
Damen und Herren von Motion Pictures. Aber so ist das nun mal in Hollywood: Auch
wenn die Lage aussichtslos scheint gibt es am Ende fast immer ein Happy-End. Und
jetzt nix wie ins Lichtspielhaus eures Vertrauens und Saw 2 geschaut. Wie der
ausgeht verrate ich euch hier allerdings in eurem Interesse nicht.