V.A. “Roadrunner United: The All-Star Sessions” / VÖ 07.10.2005

Über den logistischen Aufwand, der hinter diesem Projekt steckt braucht man wohl kaum mehr ein Wort zu verlieren. Wenn 55 Musiker aus 42 Bands gemeinsam an einem Album arbeiten erfasst man die darin steckende Arbeit höchsten in seien (Alb-)Träumen. A&R-Legende Monte Connor und Roadrunner Records haben dennoch weder Mühen noch Nerven geschont um zum 25. Labeljübiläum einen noch nie da gewesenen Sampler an den Start zu bringen.

Über die Namen, die auf dieser Platte verewigt wurden braucht man ebenfalls kaum Worte zu verlieren. Doch? Na schön: Max Cavalera, King Diamond, Dani Filth, Rob Flynn, Joey Jordison, Pete Steele, Keith Caputo und Mikael Akerfeldt um nur ein paar der beteiligten Musiker zu nennen. Das Ergebnis der Arbeiten ist sehr kontrastreich und kann sich durchweg sehen lassen. „Dawn of a golden Age“ zum Beispiel ist ein lupenreiner Black Metal Song mit Dani Filth am Gesang und Suffocations Schlagzeugtier Mike Smith hinter der Schießbude. Hingegen ist „Roads“ eine astreise Akustik-Ballade, vorgetragen von Mikael Akerfeldt (Opeth) und Josh Silver (Type o Negative). Einige Musiker zeigen sich auch von einer komplett neuen Seite. So hat Matt Heafy (Trivium) mit seinem Team einen astreinen, radiotauglichen und moderen Rocksong aufgenommen, der auf den Namen „The End“ hört und dem blutjungen Shootingstar Heafy sehr gut zu Gesicht steht. Selbiger Mr, Heafy hat auch an „I Don’t wanna Be (A Superhero)“ mitgewirkt, einem schmissigen Punk-Rock-Song. Gewohntes liefert hingegen das Team von Rob Flynn ab: „The Dagger“ ist durch und durch Machine Head und sollte eigentlich auf deren nächsten Album Verwendung finden.

Abgerundet wird das Ganze übrigens von einem fetten Booklet und einer beiliegenden DVD, die das Projekt noch einmal zusätzlich beleuchtet und Einblicke in die Arbeiten gewährt. Auch wenn Roadrunner ein wirklich großer Name ist hätte man doch nicht damit gerechnet dass das Geschenk, dass das Label an sich selbst und die Fans macht am Ende so groß wird. Damit wurde Dave Grohls Metal-Tribute „Probot“ sogar noch in den Schatten gestellt. Eigentlich kann man sich in unser aller Interesse nur wünschen, dass diese innovative Idee Nachahmer finden wird. Entsprechende Qualität vorausgesetzt. Nuclear Blast – übernehmen sie.

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 07.11.2005