Unitopia "The Garden" / VÖ 24.10.2008

 

 

Zugegebenermaßen hatte ich nach Ansicht des überfrachteten Covers und des Bandfotos nicht die größten Erwartungen an das neue Doppel-Album der Australier Unitopia. Allerdings war diese Ersteinschätzung nicht nur oberflächlich, sondern auch schlicht falsch. "The Garden" ist, zumindest in seinen starken Momenten, ein wenig wie eine Folge "Pushing Daisies" (um auch einmal auf das aktuelle TV-Programm anzuspielen): Knallbunt, aus den unterschiedlichsten Zutaten zusammen gesetzt und schwer einzuordnen, aber trotzdem unverkrampft und konsenstauglich. Hardrock-Riffs, jazzige Passagen mit Saxophon- und Klarinettenbeteiligung, Artrock-Keyboards, verträumte Akustikgitarren, virtuose Pianoläufe, bombastische (Synthie-)Orchesterpassagen, poppige Melodien, vielfältiger Percussioneinsatz und die irgendwie an Frank Sinatra erinnernde Stimme von Mark Trueack ergeben ein Gemisch mit künstlerischem Anspruch, das dennoch alles Andere als bierernst ist. Die Qualität des Songwritings zwar nicht durchgehend so hoch wie am Anfang des Konzeptalbums, zumal insbesondere CD nummero zwei nach dem tollen Longtrack "Journeys Friend" oft im poppigen Niemandsland versinkt. Das sollte aber nicht über die überaus hohe Qualität von Songs wie dem über zwanzigminütigen Titeltrack oder "I Wish I Could Fly" hinweg täuschen.

 

Florian Gothe – www.sounds2move.de / 29.10.2008