Unholy „New Life Behind Closed Eyes“ / VÖ 17.07.2009

 

 

So ganz leicht machen es einem Unholy ja nicht. Da reizen Artwork und Logo, lassen Nihilisten-Attitüde und pechschwarze Atmosphäre erhoffen; letztendlich sind es dann aber doch nur  durchschnittliche Pantera-Grooves und tanzbare Hardcore-Wurzeln, die im modernen Metal-Korsett einhalten.

 

„Seeker Immortal“ ist ein ordentlicher Opener. Riffs, die sitzen wo sie sitzen sollen, aufwertende, effektgeladene Gitarren mit eigener Note sowie ein sogar leicht atmosphärischer Ansatz, der den zu Anfang gehegten Optimismus noch ein Stückchen weiter hält. So wirklich wollen sie dann aber nicht mehr, diese Unholy, verbleiben in jenem Korsett und tauchen dann mal diese vermeintlichen Hightlights auf, fehlt der letzte Tropfen, das letzte Stückchen Biss, um wirklich zu packen. Vielleicht auch, weil bei aller Dicke der Produktion das wirklich Rohe fehlt. Oder trotz grundsätzlich auf den Punkt gebrachter Arrangierung die Licks selber nur selten aus der Masse ihrer selbst herausragen.

 

Und die Atmosphäre? Die hat man dann irgendwann ganz vergessen. Man ist geneigt sich zu fragen, ob das Drumherum und die eigentliche Musik aus derselben Feder stammen. Man wünscht sich im Grunde ein anderes Album. Wenngleich einige Ansätze gar nicht mal so verkehrt sind.

 

Olivier Haas – www.sounds2move.de / 23.05.2009