Unearth „III: In the Eyes Of Fire“ / VÖ 11.08.2006

Wenn man sich an das Jahr 2004 erinnern möchte, wird einem sicher einfallen, dass der Metalcore da gerade anfing zu boomen. Viele Bands bekamen dadurch überraschend viel Beachtung wie etwa As I Lay Dying, Caliban, Atreyu oder eben Unearth. Letztgenannte wurden in vielen Magazinen hochgejubelt. Genau zwei Jahre später kommt nun die dritte Langrille der Jungs aus Massachusetts.

Man merkt dem Album schon nach dem ersten Durchlauf an, dass die Jungs viel aggressiver zu Werke gehen als zuvor. Düster und eben aggressiv beschreiben die Stimmung von „III: In The Eyes Of Fire“ am besten. Ebenfalls hervorzuheben sind die hoch technischen Leistungen des Fünfers. Fingerbrechende Melodien und Soli, komplizierte Schlagzeugparts und ein Sänger, der sich die Seele aus dem Leib schreit. Es fällt auch auf, dass die klaren Gänsehautgesänge, die noch den 2004er Output „The Oncoming Storm“ veredelten, fehlen. Dies fällt aber weniger schwer ins Gewicht, da solcher Gesang zu dem neuen, äußert thrashigen Material ohnehin nicht passen würde. Deutlich merkt man den Riffs und Melodien an, dass die Jungs auf Slayer, Megadeth, Heathen und Exodus stehen. Aber das Album besteht natürlich nicht nur aus Geknüppel, sondern hat auch äußerst fette Grooves am Start, die dem Werk viel Dynamik verleihen. Songs wie „This Glorious Nightmare“, „Sanctity Of Brothers“, „ March Of The Mutes “oder “Bleed Dry” vereinen alles wofür Unearth anno 2006 stehen.

„Mehr Thrash Metal, weniger Hardcore“ könnte das Motto sein, dass „III: In The Eyes Of Fire“ zur bisherigen Glanzleistung von Unearth macht. In diesen 43 Minuten zeigen sie, was sie auf dem Kasten haben und verweisen 99% ihrer Genrekollegen in die Schranken. 2004 zog der Sturm auf und 2006 ist er nun endgültig in vollem Gange.

Sebastian Berning – www.sounds2move.de / 06.08.2006