Under Eden "The Savage Garden" - Plattenkritik / VÖ 08.08.2005

Es erstaunt mich immer wieder, wie viele Amerikanische Metalbands ein Auge auf Europa werfen und sich bei uns, die musikalische Vorlage für ihren Sound ausborgen. So auch die aus Minnesota stammende Gruppe Under Eden, die sich auf ihrem Debüt The Savage Garden unüberhörbar vom schwedischen Todesstahl beeinflussen ließen.

"Die Vermischung aus brutalem Hardcore und Death Metal", dass verspricht einem der Promotext, wobei für den werten Schreiberling, hier hauptsächlich Death Metal herauszuhören ist. Jedoch sind solche Umschreibungen so oder so eine Unsitte, wie auch das Schubladendenken an sich, da im Endeffekt die Musik für sich selber sprechen muss. Somit wenden wir uns also der Musik von Under Eden zu, die durchaus kompetent umgesetzt und ganz ordentlich Produziert ist. Schon mit dem ersten Song Six Feet Under Eden, gelingt den Amerikanern ein solider Einstieg, der im Mittelteil mit einem gelungenen Tempowechsel aufwartet und ansonsten druckvoll nach vorne prescht. Auch Song Nummer zwei Creation Defies Creator, kann dank einem mächtigen Schlagzeugspiel überzeugen und entpuppt sich als gutes Stück zum Headbangen. Aber auch Behind Blind Eyes, bei dem auch klarer Gesang zum Einsatz kommt, wie auch Veil of Twilight, der dank seinem Refrain fast schon eine epische Grundstimmung aufweist, vermögen durchaus noch zu gefallen. Danach geht Under Eden aber die Luft aus, erreicht kein Song mehr die Qualität der genannten Stücke und das Album verliert sich ein wenig. Dabei beherrschen Under Eden ihr Handwerk durchaus, sorgen damit für hörbare und grundsolide Songs, ohne damit die Klasse der Genremeister zu erreichen. Dafür fehlt es den Songs am nötigen Feuer, an jener mitreißenden Wucht, jenem Groove den es braucht, um einen wahren Nackenbrecher zu erschaffen.

Somit ist das Debütwerk The Savage Garden zwar nicht schlecht geraten, kann vor allem in der ersten Hälfte mit soliden Songs dienen, aber richtige Begeisterung möchte nicht aufkommen. Für das ist das ganze Album einfach zu unspektakulär, werden zu wenige Akzente gesetzt um sich in der Flut der Death Metal Veröffentlichungen zu behaupten. So bleibt unter dem Strich, ein solides Album, das nichts Berauschendes bietet, aber auch nicht als schlecht bezeichnet werden kann.

Nando Rohner – http://www.sounds2move.de/ / 30.07.2005