Uhrilehto
„Ihmisvihan Eliitii“ – Plattenkritik / VÖ 2.12.2005
Ach
ich liebe es, wenn einem die Aussprache eines Plattentitels so richtig schwer fällt
und einem einen Knoten in die Zunge macht, gegen den sogar ein Seemannsknoten
vor Neid erblassen würde. Und mit „Ihmisvihan Eliitii“ liegt mir nun solch
ein wunderbarer Zungenbrechertitel vor, der natürlich nur von einer Finnischen
Band wie Uhrilehto stammen kann. Und ob die Musik hinter diesem Titel aber auch
ein paar Nacken brechen kann, dass könnt ihr nun in den folgenden Zeilen
nachlesen.
Das
Uhrilehto aus dem Land der tausend Seen stammen, dass wissen wir ja unterdessen
und somit steht noch die Frage nach der musikalischen Ausrichtung im Raume. Jene
soll nun aber beantwortet werden, indem ich festhalten möchte dass Uhrilehto
einen rockigen Mix aus Death und leichtem Black Metal spielen. Dabei wird diese
Mixtur durchaus ungestüm vorgetragen, wobei die Songs löblicherweise nicht
stumpf heruntergebolzt werden. Vielmehr bemühen sich Uhrilehto um Abwechslung,
wobei sich diese vor allem in verschiedenen Tempo- und Melodiewechseln äussert.
So gibt es Songs die mit einem richtig fetten groove aus den Boxen hämmern, während
andere mit rasender Wut alles in Schutt und Asche legen, und teilweise wird
sogar die einen oder andere psychedelische Melodie eingebaut. Aber auch in
gesanglicher Hinsicht wird keine Eintönigkeit zugelassen und es kommt sowohl wütendes
Geschrei wie auch klare Vocals zum tragen, wobei die Texte allesamt in Finnisch
gehalten sind. Das dabei aber auch die technische Umsetzung zu gefallen weiss,
kann man ebenfalls als positiven Pluspunkt werten. Jedoch darf nicht unerwähnt
bleiben dass Uhrilehto ihr Sache zwar gut machen, aber damit noch lange nicht
vollumfänglich begeistern können. Die Songs sind zwar durchgehend solide und
sehr hörbar, aber ein richtiger Hit will sich auch nach mehrmaligem Hören
nicht herauskristallisieren. Denn für das fehlt es den Songs eindeutig am
letzten Schliff, dem letzten Funken an Finesse um wirklich Erinnerungswürdig zu
bleiben.
Zwar
wird mit dem 13-Minütigen Schlusssong „Amputoitu yhteiskunta / Maailma vailla
raajoja“ ein Song aufgefahren, der deutlich aufzeigt dass man von Uhrilehto
noch einiges erwarten kann. Aber dennoch reicht dies noch lange nicht aus, um
dieses Album über ein „Solide“ hinauszuheben. „Ihmisvihan
Eliitii“ ist ein durch und durch solides Album geworden, dass vor allem
Genrefan zusagen wird. Zwar hinterlässt das Album keinen wirklich bleibenden
Eindruck, wobei die Songs einen aber auch zu keiner Sekunde langweilen werden. Müsste
ich dieses Album mit wenigen Worten umschreiben, dann würde ich es als ein Werk
für den kleinen Hunger zwischendurch bezeichnen. Es macht nicht wirklich satt,
liegt aber auch nicht schwer im Magen und vermag somit die kleine Lust nach ein
wenig Death- und Black Metal sehr gut zu stillen.
Nando Rohner - www.sounds2move.de / 03.01.2006