Type O Negative „Dead Again“ / VÖ 16.03.2007

 

 

Für ihr neues Album „Dead Again“ haben sich die Doom / Gothic Metaller Type O Negative gehörig Zeit gelassen. Seit der Veröffentlichung von „Life is killing Me“ sind satte 4 Jahre ins Land gegangen, bevor uns jetzt in Kürze das siebte Langeisen der einflussreichen Düsterlinge aus Brooklyn, New York bevorsteht. Was viele Bands als hohle Phrase zu PR-Zwecken munter vor sich hin dreschen, ist bei Peter Steele und Co. erfreuliche Realtität: Denn „Dead Again“ schafft auf beeindruckende Art und Weise das Kunststück „Back to the Roots“ mit der Frische der Gegenwart zu verbinden.

 

Um konkreter zu werden bewegen sich Type O Negative mit diesem Album auf einer musikalischen Spielwiese, die ziemlich genau in der Mitte zwischen „Bloody Kisses“ (1993) und „Life is Killing Me“ (2003) gesät wurde. Hier wird gedoomt, gepoltert und auch gerockt was das Zeug hält. Zudem erlebt man einen Pete Steele, der gesanglich in der Form seines Lebens zu sein scheint, da sowohl Schreie, als auch ruhige Passagen punktgenau gemeistert werden. Von Trends und Easy-Listening ist das Quartett weiterhin meilenweit entfernt, denn obwohl alle Songs, egal ob „Dead Again“, „The Profits of Doom“ oder „Some stupid Tomorrow“ ihre ausgiebigen staighten, rockigen und hymnenhaften Momente haben, muss sich der geneigte Hörer dennoch auch durch zähe, noisige Passagen kämpfen, die jeden Bügelradiohörer verschrecken und reichlich ahnungslos zurücklassen würden. Aber genau diese Merkmale heben Type O Negative von einer herkömmlichen Band in den Stand einer Kult-Kombo. Denn auf eine Schublade beschränken kann man die Herren sicher nicht, verarbeiten sie doch in einem einzigen (Überlänge-) Song mehr Ideen und Stimmungen, als so mancher Möchtegern-Depri-Klon im Verlauf eines ganzen Albums. Themen wie gescheiterte Liebschaften („She burned me Down“) haben natürlich immer noch ihren Platz im Kosmos der Band, wie der für Außenstehende sicherlich befremdliche Humor des Vierers, den man auf der jüngst veröffentlichten DVD „Symphony for the Devil“ entweder teilen oder mit einem fassungslosen Kopfschütteln kommentieren konnte. Der eingängigste Song und zugleich wohl größte Hit auf dem bisweilen recht punkigen „Dead Again“ ist definitiv „Helloween in Heaven“, der legitime Nachfolger von „I don’t wanna be Me“ vom Vorgängeralbum und sicher schon bald fester Bestandteil des Live-Sets der Band. Wenn Type O Negative die beeindruckende Qualität dieses Albums in Zukunft halten können, dann warten wir gerne noch mal vier Jahre.

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 10.03.2007