Type O Negative "Symphony For The Devil" - DVD / VÖ 17.03.2006

So schnell kann es gehen: kaum die Plattenfirma gewechselt und prompt gibt es auch den ersten Release. Was soll man auch sonst auf den Markt werfen, wenn eine Band im Schnitt nur jedes halbe Jahrzehnt eine CD veröffentlicht? Nach "After Dark", vor einigen Jahren, nun die zweite DVD. Wie beim Vorgänger, kann man auch hier gleich vorab sagen: der Nicht-Fan kann sich -ab jetzt- das Weiterlesen ersparen.

Man wählte einen Auftritt von 1999 auf dem Bizarre Festival. Imposante Publikumsmassen gibt es zu sehen und ein eher durchschnittliches Type O Negative - Konzert  Dargeboten wird der typische Mix aus Hits und Anti-Hits, nur mitreißen will es nicht wirklich. Vielleicht liegt es an der zu großen Bühne, wodurch die Band ein bischen verloren wirkt, oder an der mäßigen Tonqualität? Irgendwie kommt man beim Betrachten nicht dahinter. Unterbrochen wird nach spätestens 2 Songs, durch reingeschnittene Tourerlebnisse. Die stellen auch den Hauptteil des Bonusmaterials dar. 100% sinnfrei, wie es sich für Type O Negative gehört. Da gibt es z.B. einen besoffenen Drummer Johnny Kelly, komplett mit Edding bemalt, zu sehen -  neben einem schlafenden Roadie mit Hakenkreuz und SS-Runen im Gesicht. Man erfährt von Keyboarder Josh Silver, dass Juden zwar kleine Penise haben, aber dafür dicke Hoden. Diese Aussage versucht er vor laufender Kamera zu beweisen, indem er Selbige eindrucksvoll präsentiert. Kenny zerbricht sich den Kopf darüber, wie oft "he has shit his bags" und Sänger Peter Steele versucht mit einem Cappy, seine Blähungen einzufangen. Homosexuelle Praktiken werden angedeutet und vieles mehr...

Im DVD-Menu entdeckt man noch den Punkt "Extra Stupidity". Dahinter versteckt sich eine kurze Mitglieder-Biografie - wo man über sich herzieht. Wem es nicht reicht, schaut sich die Fotogalerie an, die  Kinder- und Jugendfotos beinhaltet... Wer abschließend hofft, dass es unter "Interview" endlich seriös zugeht, liegt komplett daneben: man legt es einfach darauf an in keinster Weise ernst genommen zu werden. So verabschiedet sich auch die DVD im Abspann mit "Type O Assholes". Wem es immer noch nicht genug ist, schaut sich das Konzert inklusiv Audiokommentar der Band an. Hier wird noch mal gelangweilt alles verbal vernichtet. Ein ironisch und sarkastisches Werk - nur für den hartgesottenen Fan mit Hang zu kranken Humor.

Nino Liotta - www.sounds2move.de / 28.02.2006