Trivium „In Waves“ / VÖ 05.08.2011


 

 

„Shogun“ war das Magnum Opus der bisherigen Trivium-Discografie. Episch, packend, langlebig und spannend von vorne bis hinten. Zudem gesegnet mit unfassbar guten Hooks, die man sich allerdings anfangs ein wenig erarbeiten musste, denn beim ersten Hören war „Shogun“ auch ein ganz schöner Brocken.

Das ist auch den Musikern mittlerweile klar, weshalb sich die vier sympathischen Herren aus Florida (inklusive Neu-Drummer Nick Augusto) für „In Waves“ vorgenommen haben, das Album schneller zugänglich zu machen. Die schwindelerregende Fingerakrobatik des kongenialen Gitarristenduos Matt Heafy/Corey Beaulieu wurde diesmal etwas weiter hinten angestellt (aber natürlich nicht gänzlich gestrichen, zum Glück) und dafür der Song - vor allem aber die Melodie - noch mehr in den Mittelpunkt gerückt. Dass dieser Plan aufgeht, wird schon nach wenigen Minuten klar, denn auf „In Waves“ wimmelt es nur so vor griffigen Elementen und unmöglich zu ignorierenden Melodielinien. Zum Glück geht diese Verschiebung des Schwerpunkts nicht wirklich auf Kosten der Härte, was „Inception of the End“ beweist. Deutlich kürzer fallen die meisten Stücke dennoch aus, was darauf schließen lässt, dass Trivium sich ebenfalls auf die Fahnen geschrieben haben, schneller zum Punkt zu kommen. Witzigerweise ist trotzdem der Fast-Sechsminüter „Caustic are the Ties that bind“, der die Brücke zum Vorgänger zu schlagen scheint, eines der absoluten Highlights. Es wäre also zu verschmerzen gewesen, wenn sich die Schöpfer bei ihren Songs weiterhin in Machine Head’schen Zeitfenstern bewegt hätten. Nur gut, dass man auch in der kürzeren, knackigeren Form eine überaus gute Figur macht. Die Wartezeiten zwischen den letzten Alben der Kollegen aus Oakland sollten Trivium sich aber dringend NICHT zum Beispiel nehmen, denn tolle Alben wie „Shogun“ und jetzt „In Waves“ nehmen wir gerne auch in kürzen Abständen in Empfang. Tolle Band, tolles Album.

 

Markus Ruttenwww.sounds2move.de