Triptykon “Shatter“ EP / VÖ 22.10.2010

 

 

Als 2008 die legendäre Schweizer Thrash-Band Celtic Frost zum zweiten (und letzten) Mal zu Grabe getragen wurde, entstand aus der (un)heiligen Asche etwas Wunderbares – Triptykon. Unter diesem Namen verbirgt sich eine Gruppe von Musikern, die einiges an Erfahrung mitbringt: Neben Hellhammer- und Celtic Frost-Urgestein Tom Gabriel Fischer bedient V. Santura (Dark Fortress) die Klampfe und Norman Lonhard (ex-Fear My Thoughts) das Drumset. Diese Powertruppe legt nun, sieben Monate nach dem überzeugenden Debütalbum „Eparistera Daimones“, mit der EP „Shatter“ neues Material vor.

 

Mit dem titelgebenden Opener kriegen wir erst einmal eine knapp fünfminütige, halbwegs atmosphärische Spielerei zu hören. Entschädigt werden wir danach von einem Kracher, wie man sie  bereits kennt und liebt von dieser Band. Stampfend und drückend gesellen sich markant verzerrte E-Gitarren zum zwischen Verzweiflung und Angriffslust schwankenden Gesang Fischers. Mit den etwas 'verspielteren' Interludes zwischen den geradlinig stampfenden Strophen wird die Spannung aufrecht erhalten. Da darauf mit „Crucifixus“ wabernde elektronische Klänge folgen, ist die Freude umso grösser, wenn zum Abschluss der Scheibe zwei live aufgenommene thrashig-groovende Geniestreiche von Celtic Frost aus den Boxen dröhnen. Zufrieden nehmen wir zur Kenntnis, dass diese zwei Live-Schmankerl wie der Rest der EP druckvoll und organisch abgemischt daherkommen.

 

Unter dem Strich bleibt ein neues 'richtiges' Triptykon-Lied, da „Shatter“ und „Crucifixus“ eher wie Intro und Outro zum achtminütigen Brett „I Am The Twilight“ wirken. Da muss man sich halt erst etwas hineinhören, und schliesslich lebt Triptykon zu einem grossen Teil von Atmosphäre. „Shatter“ bietet 27 Minuten Düsternis, an der Triptykon- und Celtic Frost-Liebhaber bestimmt ihre Freude haben werden.

 

Richard Hänzi – www.sounds2move.de / 29.10.2010