Tribut to Sick of it All " Our Impact Will Be Felt" / VÖ 25.04.2007

Hardcore ist ein Sound, der sich anfangs der Achtziger entwickelte und aus der 77er Punk-Bewegung hervorging. Der Sound war aggressiver, härter und was zu dieser Zeit oft auch als Straight Edge Bewegung gegen die Punkszene gedacht war, entwickelte sich von Collagebands bis hin zu immer professionelleren Hardcore-Bands, wie wir sie heute kennen und schätzen. Schnell wurde auch eine Stadt als die Hardcorehauptstadt auserkoren. Boston, Washington und L.A. waren derzeit wahrscheinlich zuerst mit einer aktiven und auch sehr guten Szene gesegnet, doch keine andere Stadt prägte den US Hardcore und später auch den europäischen so wie New York City. New York ist die Heimat vieler legendärer Bands und eine davon sind Sick of it All, die sich aus Lou (Vocals) und Pete Koller (Gitarre), Armand Majidi (Drums) und Rich Caprinao (Bass) zusammensetzt. Um diese Herren für ihre jahrelang gute Qualität und Beständigkeit zu ehren, sind Bands wie Madball, Rise Against, Ignite, Sepultura, First Blond, Walls of Jericho und Napalm Death, nur um mal ein paar Bands zu nennen, zusammen gekommen und haben ein Tribut-Album aufgenommen. Die Zusammensetzung aus Thrash Metallern, Hardcoreveteranen und Grindcore Bands lassen eine interessante Mischung und neuartige Interpretationen alter SOIA Hits erwarten.

Als ich das Album anhörte, wurde mir schnell klar, dass es keinen wahren Schwachpunkt auf dieser Scheibe gibt. Sicher, der eine oder andere wird ein, zwei Interpretationen von den altbekannten Sick of it All Stücken nicht mögen, aber das ist bekanntlich Geschmacksache. Jeder Band merkt man an, dass sie ihr Bestes gibt und ihre ganz eigene Qualität einfließen lässt. In meinen Ohren gibt es einige sehr tolle Interpretationen, so gefällt mir z.B. besonders „Give Respect", das unverkennbar von Madball eingespielt wurde. Die New Yorker haben eine unverkennbare Energie in Ihrem Sound und konnten mich trotz sehr kurzem Gastspiel sofort überzeugen. Hört man sich dann „We want the truth" von Bleeding Through oder „Good lookin' out" von Bouncing Souls an, stellt man fest wie unterschiedlich all diese Bands sind und doch ergibt das alles ein gelungenes und stimmiges Gesamtwerk. Ich möchte euch nur noch ein Lied, das mich besonders stark beeindruckt hat, empfehlen und zwar „Who sets the rules" von Napalm Death. Das letzte von zwanzig Liedern auf dem Album sprüht förmlich vor Energie und ist dabei einfach herrlich derb.

Auf dem Album sind 20 Lieder um Sick of it All zu ehren und es gäbe noch so viel mehr Lieder, die es verdient hätten, auf dieses Album zu kommen, aber auch das hier geboten ist ausnahmslos hochwertig. Auf ihre ganz eigene Art und Weise erreichen sie genau das, was sie sollten: Sie zollen einer großen Band Respekt, die es nach mehr als zwanzig Jahren einfach verdient hat verehrt zu werden. Einfach reinhören und die letzten 21 Jahre der New Yorker neu erleben!

Alessandro Bertolotti – www.sounds2move.de/ / 01.06.2007