Tremors "Klyst" / VÖ 31.07.2006

Nun, ich weiß zwar dass es eine Filmreihe Namens Tremors gibt, da ich vor allem den 1. Teil dieser Horrorserie sehr schätze und ihn mir immer wieder gerne ansehe. Jedoch habe ich nicht gewusst, dass auch eine Death Metal Band unter dem Namen Tremors firmiert. Dies ist umso beschämender für mich, da der von Tremors zelebrierte Death Metal nicht nur ziemlich fett sondern auch durchwegs gelungen ausfällt. Somit kann ich an dieser Stelle nur sagen: Asche auf mein langsam kahler werdendes Heavy Metal Haupt.

Tremors spielen also Death Metal, soviel wissen wir nun schon. Auch dass die dargebotenen Kompositionen einem kritischen Blick standhalten können, wurde erwähnt. Wobei aber immer noch nicht geklärt ist, wieso diese EP einen eigentlich so gut unterhält. Allererstes liegt das daran, dass die aus Süddeutschland stammende Band keine großartigen Fehler begeht und sich stattdessen lieber fortwährend auf einem qualitätsbewussten Level bewegt. So sind die überwiegend im Midtempo gehaltenen Songs nicht nur allesamt tadellos instrumentalisiert, sondern auch das tiefe und fiese Gegrowle von Sänger Christian Scherer weiß sehr zu gefallen. Auch sollte nicht unerwähnt bleiben, dass zwar einerseits ein Keyboarder zum festen Bandgefüge gehört, sich aber anderseits die künstlichen Tastenklänge angenehm im Hintergrund halten. Vielmehr dienen die Keyboardmelodien hier als atmosphärische Unterstützung, da auf "Klyst" ganz klar die groovenden Gitarrenwände im Vordergrund stehen. Und bei Songs wie dem bedrohlichen "From Below" oder dem eingängigen "The Nameless" gelingt dieser Mix aus fetten Gitarrenriffs und einschmeichelnden Keyboardklängen besonders gut. Aber auch die anderen vier Songs können ohne Zweifel überzeugen und werden wohl so manchem Death Metal Fan munden. Alles in allem kann ich somit an "Klyst" nicht viel herummeckern, da auch die Produktion ordentlich ist und auch die Aufmachung - ein schönes Digipak - sich vor keiner Konkurrenz zu verstecken braucht. Einzig die Tatsache, dass nach 23 Minuten schon Schicht im Schacht ist, könnte man eventuell als Kritikpunkt anbringen. Doch wie heißt es so schön, lieber kurz und gut unterhalten als lange gelangweilt werden.

"Klyst" ist eine wirklich gelungene EP, die ich an dieser Stelle allen Death Metal Fans empfehlen möchte. Man wird zwar nicht die todesmetallische Offenbarung erleben, was aber nichts daran ändert, dass es sich um eine rundum gelungene Angelegenheit handelt. Beziehen kann man die EP übrigens über die Bandhomepage.

Nando Rohner – www.sounds2move.de / 28.11.2006