Transilvanian
Beat Club „Willkommen im Club“ / VÖ 05.05.2006
An Nebenschauplätzen mangelt es den Musikern von Eisregen mit Sicherheit nicht. Gab es bisher mit Ewigheim und Eisblut bereits zwei Nebenprojekte, so gesellt sich nun der Transilvanian Beat Club dazu. Nach Ewigheim das zweite Projekt von Ronny „Yantit“ Fimmel, der bei seinen Bands wahlweise das Schlagzeug, die Gitarre und oder das Mikrofon malträtiert. Dabei ist der Weg des TBC (was nebenbei auch die Abkürzung für die „schöne“ Krankheit Tuberkulose ist) mehr als deutlich vorgezeichnet: „Grusel mit Alkohol“ lautet die simple Devise.
Ähnlich
simpel zeigt sich die musikalische Seite der Band. Weder Texte noch Musik lassen
sich im entferntesten als Offenbarung oder herausragend bezeichnen. Was auf
„Willkommen im Club“ geboten wird reißt nur die wenigsten neutralen
Beobachter aus dem Eichensarg und ist fern jeder musikalischer Innovation.
Simpler, düsterer Rock ´n Roll, allzeit flankiert von Keyboard- und Orgelklängen
sowie hier und da mal angereichert mit knappen Soli. Dazu gesellt sich der von
Sex, Schnaps, Rock ´n Roll und Blutsaugern erzählende „Gesang“ und ein
Spritzer der alten Schule des Black Metal. Substanz sieht leider anders aus. Am
ehesten funktioniert das anvisierte Konzept noch beim Titelsong „Transilvanian
Beat Club“. Der Rest des Materials zeigt sich leider recht zahnlos und kommt
zu keiner Zeit an das provokante Niveau von Eisregen heran. Zu gute halten muss
man der Band allerdings dass es niemals ihr erklärtes Ziel war anspruchsvolle
oder bahnbrechend neue Musik zu komponieren, sondern alles in den Dienst des
Gesamtkonzeptes gestellt werden sollte. Zumindest diesbezüglich hat die Band
ihr Ziel erreicht, denn die Atmosphäre des im Studio E unter der Regie von
Markus Stock (Eisregen, Dornenreich) entstandenen Albums ist über die gesamte Länge
von „Willkommen im Club“ stimmig und passend.
Unterm
Strich muss man festhalten dass dieses Album kaum jemanden außerhalb des harten
Eisregen / Ewigheim Fankreises vom Kauf überzeugen wird. Dafür ist
„Willkommen im Club“ dann doch zu wenig mitreißend und zu sehr auf
Klischees gerichtet. Die harte Wahrheit ist: Ein solches Album braucht (fast)
niemand.
Markus
Rutten – www.sounds2move.de /
04.05.2006