Tracedawn „Lizard Dusk“ / VÖ 17.02.2012
„Lizard
Dusk“ ist das nunmehr dritte Album der 2007 gegründeten finnischen Band
Tracedawn. Im Vergleich zu den Vorgängeralben haben sich die
Skandinavier zwar ein bisschen steigern können, aber wie schwer es
heutzutage ist, im melodischen Death Metal noch Akzente zu setzen,
zeigt „Lizard Dusk“.
Tracedawn
haben ihre stilistische Bandbreite sowohl in Richtung Härte als auch in
Richtung Melodie noch ein wenig erweitert, was ja sehr lobenswert
erscheint. Es entsteht dabei eine Mischung aus Melodic Death Metal und
poppigen Elementen, die an eine etwas hölzerne Version von (früheren)
In Flames oder eine melancholiearme Ausgabe von Mercenary erinnert.
Ebenfalls fällt das doch mittlerweile etwas abgenutzte Wechselspiel
zwischen gebrüllten Strophen und cleanen Refrains auf. Hierbei wurden
die Vocals nach altbekanntem Schema aufgesplittet, wobei der noch
relativ neue Sänger Niko Kalliojärvi (Amoral) die Growls übernommen hat
und Gitarrist und Bandgründer Tuomas Yli-Jaskari die Klargesänge
beisteuert. Diese Konstellation wirkt sich nicht unbedingt positiv auf
das Album aus. Vielleicht sollte man darüber nachdenken, nur noch
Yli-Jaskari singen zu lassen und das relativ unspektakuläre Gegrunze
von Kalliojärvi über Bord zu werfen. Mit „Lizard Dusk“ haben sich
Tracedawn keinen Gefallen getan, da dieses Album zu einem Ohr rein und
zum anderen Ohr wieder raus geht - alles ohne großen
Wiedererkennungswert.
„Lizard Dusk“ ist nichts Außergewöhnliches, sondern einfach nur Durchschnitt ohne eigene Identität. Für beinharte Fans des etwas massentauglicheren Melodic Death Metal könnte das vielleicht trotzdem was sein. Aber nur vielleicht.
Der Richter - www.sounds2move.de