Tortured Conscience “Every Knee Shall Bow“ / VÖ 10.10.2006

[Kein Cover verfügbar]

Jeff Lenormand (Gesang, Gitarre und Bass), John Gotelli (Drums) und Berto Salas (Gesang) - aus diesen drei Herren stellt sich Tortured Conscience zusammen und die Grind/Death Metaler wollen mit ihrem Sound eine christliche Botschaft vermitteln. Diese amerikanische Band will Fans von Bands wie Vadar, Kataklysm und einigen anderen Größen der Szene, die auch einfach mal christliche Texte bevorzugen, ansprechen. Wieso auch nicht, das ist zwar nicht jedermanns Sache, aber der Grundgedanke ist zumindest vertretbar. Einen Grindcore/Death Metalmix stelle ich mir hart, schnell, brutal und (um nicht monoton zu wirken) auch ein bisschen innovativ vor. Nun, die Vorbilder Vadar und Kataklysm erfüllen dies ja meistens ohne größere Schwierigkeit. Mal schauen, ob dies die christliche Version auch kann.

Auf die Texte möchte ich hier mal nicht eingehen und mich rein auf das Klangbild konzentrieren, zumal man sehr oft sowieso nur sehr wenig von diesem Brüll/ Schreigesang versteht . Bei solch harten Klängen machen oftmals nur kleine Feinheiten den Unterschied zwischen Könnern und dem untalentierten Rest aus. Tortured Conscience gehen sehr kräftig ab: Erbarmungsloser, kaum verständlicher Gesang, ein brutaler Einsatz der Drums und die Gitarre und der Bass kommen dementsprechend ebenfalls druckvoll rüber. Also dies alles würde schon mal stimmen, nur das Zusammenspiel scheint nicht 100% harmonisch und irgendwie unnatürlich aufgesetzt zu sein. Dies könnte man ja noch verzeihen, doch fehlt es hier eindeutig an Kreativität und Umschwüngen. Zwar bleibt der Sound zum Glück nie lange monoton, doch kennt man dieses Konzept des Sounds schon aus dem FF und hat ihn schon oft genug (teils besser) gehört. Sicher, es handelt sich hierbei in keinem Fall um irgendwelche schlechten Kopien, aber es ist leider auch nichts wirklich Neues dabei. Um den Unterschied, den ich hier anspreche, klar rauszuhören, sollte der geneigte Hörer alte Scheiben von Vader, Kataklysm, Napalm Death oder die neue von Terror zum Vergleich herbeiziehen. Hier wird schnell klar wovon ich spreche.

Fazit: Leider nur mittelmäßiger Sound und bis auf die Texte fallen Tortured Conscience nicht wirklich auf. Sie können sich nicht aus der Masse hervorheben und bleiben auf jeden Fall weit  hinter ihren oft zitierten Vorbildern Vader und Kataklysm zurück. Das Herzblut, dass die Band in ihre Texte investiert, sollte lieber mal in den Sound, die Produktion und ins Abmischen investiert werden, dann wäre das Ganze gutes Mittelmass. Und wenn jetzt noch ein paar wirklich kreative Ideen dazu kommen würden, ja dann würden Tortured Conscience auch mit mehr als nur ihren Texten auffallen.

Alessandro Bertolotti– www.sounds2move.de/ / 09.01.07