To/Die/For „Wounds Wide Open“ / VÖ: 20.10.2006

 

 

Nachdem sich der Wirbel um die chronischen Line-Up-Instabilitäten gelegt hat und Sänger Jape wieder zu To/Die/For zurückgekehrt ist, veröffentlichen diese ihr 5. Album „Wounds Wide Open“.

 

To/Die/For machen das, was sie immer gemacht haben: Gothic Rock mit metallischer Schlagseite und massigem Keyboardeinsatz. Klischees nimmt die Band gerne mit („Like Never Before“), allerdings gelingt es To/Die/For allzu kitschige Gewässer zu umfahren. Songs wie „Liquid Eyes“ oder aber „New Heaven“ überzeugen mit metallischen Riffs, gelegentlichem Double Bass Einsatz und sorgen so für willkommene Abwechslung. Im Gegensatz dazu gibt es die klassischen Gothic Rock Songs wie „Guilt Ridden State“, ein netter, vor sich hinrockender Song, der auch gut im Radioprogramm von WDR2 laufen könnte. Allerdings vermisse ich die obligatorische Ballade – so intensiv ich auch suche, ich finde sie nicht. „The Quiet Room“ geht aber mit sehr gefühlsvolle Keyboards und herrlich emotionalem Gesang zumindest als Halbballade durch. Abgerundet wird der Song durch ein Gitarrensolo für Feinschmecker. Warum To/Die/For allerdings Ozzy Osbournes „(I Just) Want You“ neu aufgelegt haben, verstehe ich nicht so ganz. Dieser Song plätschert nur belanglos vor sich hin.

 

Was lernen wir daraus? To/Die/For haben ihren Stil gefunden, verzichten auf allzu große Neuerungen und ziehen ihr Ding auch auf dem 5. Album durch. Wenn sie jetzt schon ihre ewigen Line-Up Probleme in den Griff bekommen, wird sich der Bekanntheitsgrad der Band sicherlich erhöhen. Das Potenzial in Sachen Songwriting hierfür ist auf jeden Fall da.

 

Christian Stiewe – www.sounds2move.de / 03.10.2006