Tim „Ripper“ Owens „Play my Game“ / VÖ 15.05.2009
Tim „Ripper“ Owens ist ohne Zweifel nicht nur einer der besten Sänger der Metal-Szene, sondern auch ein Zeitgenosse, der immer und irgendwie im Schatten eines anderen gestanden hat. Während seiner Zeit bei Judas Priest gehörte der Schatten seinem Vorgänger und später wieder Nachfolger Rob Halford, während der Schatten bei Iced Earth auf den Namen Matt Barlow hörte. Doch nun ist es vorbei mit dem Schattendasein, da der „Ripper“ nun sein erstes Solo-Album in die Läden hievt und ganz kämpferisch fordert, dass alle nun sein Spiel spielen sollen.
„Play my Game“ erweist sich schon nach dem ersten
Hördurchgang als ein zweischneidiges Schwert. Während
es am Gesang vom Mr.
Owens wie gewohnt nichts auseinanderzusetzen gibt und auch die prominent
besetzte
Instrumentalfraktion (zu der unter anderem Chris Caffery und Jeff
Loomis
gehören) einen tadellosen Job abliefert, vermag das Songwriting leider nicht
durchgehend zu überzeugen. So wird man auf „Play my
Game“ des Öfteren über Songmaterial
wie z.B. „Starting Over“ und „To Live
Again“ stolpern, bei dem man einfach das Gefühl nicht loswird, dass vorhandenes
Potenzial verschenkt worden ist. Woran es nun genau liegt, dass sich der Ripper oftmals
in Zurückhaltung übt,
anstatt der ganzen (Metal-)Welt zu beweisen, dass er es nie verdient
hatte nur in
irgendeinem Schatten zu stehen, darüber kann nur
gerätselt werden.
Glücklicherweise ist es aber auch so, dass auch ein
mäßiger, vom Ripper
verfasster Song noch absolut goutierbar ist, auch wenn sich die ganz
große
Begeisterung nicht einstellen möchte. Darum bleibt uns im Fazit
ein Album,
das mit Songs wie z.B. „Pick Yourself Up“,
„No Good Goodbyes“ und „The World
Is Blind“ gut unterhält, aber dank
erwähnter Schwächen trotzdem nicht über ein
„grundsolide“ hinauskommt.
Nando
Rohner – www.sounds2move.de
/ 20.05.2009