Thulcandra „Under a frozen Sun“ / VÖ 30.09.2011


 

 

Thulcandra aus München hatten bei mir mit ihrem Vorgängeralbum “Fallen Angel’s Dominion“ einen schweren Stand, da es sich allzu sehr an skandinavische Vorbilder á la Dissection angebiedert hat, ohne dabei sonderlich eigene Akzente setzen zu können.

Auch auf dem neuen Album „Under a frozen Sun“ gibt es hinsichtlich Melodieführung, eisiger Stimmung und den generellen Songstrukturen den einen oder anderen Hinweis auf Skandinavien. Allerdings verstehen es Thulcandra auf ihrem neuen Werk weitaus besser, dennoch packende und intensive Stücke zu schreiben. Natürlich ist nicht alles Eis, was friert, aber alleine der Opener „In Blood and Fire“ prügelt sich mit mächtigen Blastbeats, diabolischen Gitarrenmelodien und frostiger Atomsphäre gekonnt in die Hirnwindungen des Hörers. „Black Flags of Hate“ ist ein dreiminütiger Klopper, bei dem Thulcandra geradeaus ohne Umwege direkt auf den Punkt kommen. Mit seinen eingängigen Strukturen könnte sich dieses Stück als Liveknaller herauskristallisieren, während der Titeltrack zum Album eher gemächlich und schleppend daher kommt, dabei aber etwas Energie und Durchschlagskraft vermissen lässt. „Gates Of Eden“ schraubt dem Hörer in neun Minuten die Rübe ab, nach rasantem Beginn öffnet sich das Stück, und Melodien halten Einzug. Soweit so gut.

Thulcandra haben sich meiner Einschätzung nach im Vergleich zum Vorgänger massiv gesteigert. An einer eigenen Identität sollte die Band zwar weiterhin arbeiten, aber was auf „Under a frozen Sun“ geboten wird, ist schon mehr als in Ordnung.

 

Christian Stiewewww.sounds2move.de