Thrudvangar "Walhall" / VÖ 11.08.2006

Pagan und Viking Metal erfreut sich in letzter Zeit einer immer größeren Beliebtheit. Davon zeugt vor allem die Tatsache, dass es immer mehr Bands gibt, die sich dieser musikalischen Marschrichtung verschreiben und auf ihren Alben Wikinger, nordische Götter und dergleichen besingen. So auch Thrudvangar, die seit 1998 existieren und mit "Walhall" ihr zweites Album unters Volk bringen.

Schon mit dem 2004 veröffentlichten Debütwerk "Ahnenthron" konnten Thrudvangar die Aufmerksamkeit der Szene auf sich ziehen. Was zur folge hatte, dass die Band unter anderem beim Ragnarök und beim Ultima Ratio Festival auftreten konnte, um dort Wikinger und Wikingerinnen mit ihrem Sound in ferne Zeiten zu entführen. Und nun wird mit "Walhall" abermals zur Reise in eine vergangene Ära eingeladen, um dort Nordmännern und uralten Göttern zu begegnen. Thrudvangar bedienen sich hierfür bei gängigen Genre-Zutaten, wie man sie so auch bei den Kollegen von Equilibrium zu hören bekommt. Will heißen, dass Thrudvangar einen leichtfüßigen musikalischen Mix zelebrieren, bei dem sich schnelle und langsame, harte und schunkelfreudige Passagen abwechseln. Einzig bei der Wahl der Sprache beschreitet die Band teilweise einen ganz eigenen Weg, der aber einen leicht diffusen Eindruck hinterlässt. So wird bei "Das Schwert der Asen" nicht nur Deutsch sondern auch Englisch gesungen, was den ansonsten gelungenen Song ein wenig uneinheitlich wirken lässt. Ansonsten wird aber hauptsächlich auf die Deutsche Sprache zurückgegriffen, was den Kompositionen im Gesamten auch sehr gut zu Gesicht steht. Dennoch fällt einem beim Anhören von "Walhall" auf, dass das Album erst in der zweiten Hälfte bzw. nach dem epischen Titeltrack so richtig in Schwung kommt. Dann aber kann die Band mit Stücken wie dem beschwingten "Blut und Feuer", dem düster erhabenen "Helheim" oder dem treibenden "Grönland" durchweg überzeugen. Was auch dafür sorgt, dass es sich bei "Walhall" um eine unterhaltsame und kurzweilige Angelegenheit handelt.

Zwar gelingt Thrudvangar mit "Walhall" noch nicht der ganz große Wurf, aber die Band befindet sich definitiv auf dem richtigen Weg. Wenn bei der nächsten Veröffentlichung das Songniveau weiter auf diesem Weg kultiviert wird und zusätzlich auf die Vermischung der Sprachen verzichtet wird, dann kann man sicherlich mit einem starken Werk rechen. Doch im Moment bleibt festzuhalten, dass es sich bei "Walhall" um ein solides Album handelt, dass allen Fans dieser Musik durchaus gefallen könnte.

Nando Rohner – www.sounds2move.de / 06.08.2006