Three Steps to the Ocean „Until Today becomes Yesterday“ / VÖ Oktober 2009

 

 

 

Unter dem stilvollen Namen Three Steps to the Ocean firmieren seit 2006 vier junge Herren aus dem sonnigen Italien, um einer Musik zu frönen, die so gar nicht zu Dolce Vita und südländischer Lebensfreude passen will. Stattdessen nimmt man in Kauf, wohl wenige bis gar keine Chancen beim Mainstream-Publikum zu haben, sondern lieber der eigenen Vision zu folgen.

 

Was auf „Until today becomes yesterday“ bezogen mit Melancholic Rock meets Post Rock, Ambiente und vereinzelt fast schon doomigen Passagen zu übersetzten ist. Dabei wird auf jede Art von Gesang gleich komplett verzichtet und dafür voll und ganz auf Klangmalerei gesetzt. Und das können die Italiener auch ruhigen Gewissens tun, denn die optische Umsetzung dieses Digipaks ist ebenso stilvoll wie die in ihm beheimatete Musik und schwelgerische Songtitel der Marke „It’s a day, maybe more, since I saw you“. Bei besagter Nummer können wir dem geneigten Leser auch sogleich eine halbwegs repräsentative Referenz für den Sound, den Three Steps to the Ocean auf ihrem Debüt-Longplayer bieten, an die Hand geben. Klingt doch nicht nur dieser mit knapp drei Minuten sehr mundgerechte Seelenschmeichler mit seinen weiten Klanglandschaften nach den neueren Scheiben der Briten Anathema. Wie lang die einzelnen Songs überhaupt sind (drei bis neun Minuten wer’s wissen will), nimmt man während dem Konsum von „Until today becomes yesterday“ allerdings nur selten wahr, wurden die sechs Stücke doch übergangslos zu einer großen, düster-verträumten Klangkollage zusammengefügt. Die spielerische Raffinesse und ein Gespür für stil- und stimmungsvolle Arrangements machen aus diesem Album ein hörenswertes, vierzigminütiges Kleinod, das man im absolut wohlwollendsten Sinne auch prima nebenher hören kann, in das man sich andererseits aber auch vortrefflich hinein fallen lassen kann, um sich an den vielen Akzenten zu erfreuen. Diesen Spagat schaffte nur ein Bruchteil derjenigen Bands, die es irgendwann einmal versucht haben – und eine davon heißt Three Steps to the Ocean. Das hier ist Anspruch, der mit traumtänzerischer Leichtigkeit vorgetragen wird, Respekt.

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 06.01.2010

 

 

 

Bestellen könnt ihr das Album unter anderem direkt bei der Band: http://threestepstotheocean.bigcartel.com/