The Very End „Mercy & Misery“ / VÖ 14.01.2011

 

 

Bereits beim zweiten Durchlauf haben es The Very End mit ihrem zweiten Longplayer geschafft, die Lust nach mehr aufkommen zu lassen. Es gibt nicht viele Bands, die nach so kurzer Bandgeschichte genau das schaffen, aber mit ihrer eigenen Interpretation des Thrash Metals spielen die Burschen wohl in ihrer eigenen Kreisliga. Was mich verwundert ist, dass auf der Platte so viel herrliches Durcheinander vorzufinden ist, dass einem eigentlich schlecht werden müsste – so durchgeschüttelt wie man da wird. Auf jeder anderen Scheibe würde man so etwas schnell mit den Worten „verwirrend“, „unstrukturiert“ oder „sie haben Ihren Stil noch nicht gefunden“ beschreiben, aber auf „Mercy & Misery“ scheint es genau das zu sein, was man als Erfolgsrezept betiteln könnte.

 

Langeweile ist definitiv ein Fremdwort und auch Qualitätseinbuße lassen sich keine – zumindest keine schwerwiegenden – vorfinden. Mal wird auf die melodische Art und Weise vor sich hingeträllert, im nächsten Moment haut man dem Hörer sprichwörtlich hartes Geknüppel um die Ohren und dann wird auf einmal die moderne Spielweise gewählt. Doch Durcheinander hin oder her – das Konzept scheint zu funktionieren. Einziges Manko ist da die Coverversion zum „Flashdance“-Klassiker „Maniac“. Für meinen Geschmack einfach Panne und fehl am Platz. Das hätte man sich, wie der Berliner so schön sagt, echt klemmen können. Ganz im ernst Jungs, bei so viel Potential und Talent eigene Songs zu produzieren, muss man doch keine Cover-Versionen machen... und schon gar nicht solche! ;-)

 

Wenn das nächste Album wieder einen solchen Fortschritt an den Tag legt, dann kann es meiner Meinung nach jedenfalls nicht schnell genug gehen, bis zur nächsten Platte.

 

Vanessa Vogl – www.sounds2move.de