The Red Chord „Prey For Eyes“ / VÖ 20.07.2007

 

 

Zwei Alben liegen schon auf der Bank, “Prey For Eyes” ist nun die dritte Einzahlung auf der Musiklandschaft Bank. Wie immer wird auch diese Einzahlung genauestens geprüft – so ist es Vorschrift. Mal sehen was diesmal so eingegangen ist.

 

Ahja, The Red Chord. Krankes Zeug! 45 Minuten lang knüppeln sich die Herren durch Death Metal, Hardcore und Mathcore-Elementen. Hier wird geprügelt was das Zeug hält, gefrickelt bis die Finger brechen und dann wird die Achterbahnfahrt bei 180 einfach angehalten und ruhige Passagen unterbrechen den Geschwindigkeitsrausch. Herrliches Beispiel dafür ist das Instrumental „It Came From Over There“ welches in gemäßigterem Tempo daherkommt und mit Keyboardflächen unterlegt ist, die aus einem Horrorfilm stammen könnten. Gleich danach bekommt man wieder voll auf die 12! Sehr gut kommen übrigens auch die groovenden Parts, die das ganze nicht in ein eintöniges Soundgemetzel verwandeln, sondern die Songs auflockern, so dass sie auch auf längere Sicht Spaß machen können. Textlich werden nicht mehr die Abgründe von Drogenabhängigen, geistig Gestörten, Obdachlosen und weiteren vom Leben geplagten Menschen beleuchtet, sondern auch Erfahrungen aus Gesprächen, Büchern oder der Kultur im Allgemeinen mit einbezogen. Also das Ziel anders zu sein als die Norm haben sie damit auch textlich geschafft.

 

„Prey For Eyes“ ist eine ziemlich knorke Scheibe geworden. Weitaus besser als ich erwartet habe, fand ich das mir bekannte vom Vorgänger doch eher etwas langweilig. Nachdem Job For A Cowboy und Despised Icon dieses Jahr auch extremst gute Alben in der Schneise von Death Metal, Hardcore und Technik abgeliefert haben, stoßen jetzt noch The Red Chord in diese Riege dazu.

 

Sebastian Berning – www.sounds2move.de / 19.07.2007