The Rabble „The Battle’s almost over“ / VÖ 20.08.2010

 

 

 

Für eine Punkband haben sich The Rabble mit ihrem neuen Album “The Battle’s almost over” ziemlich viel Mühe gegeben. Hochwertiges mattes Klapp-Digipak, Hochglanzbooklet, Wendeposter – das nennt man Value for Money. Abgesehen davon sehen die drei jungen Burschen zwar aus, als wären ihre Vorbilder Truppen wie die Sex Pistols zu ihrer Sturm- und Drangzeit (man nimmt also jedes Klischee gerne mit), aber seinen Sound hat das Trio deutlich melodischer und sauberer ausgerichtet.

 

Dem typischen Drei-Akkorde-Punk haben die Neuseeländer nach bestem Wissen und Gewissen auch noch eine Priese Rock N Roll beigemengt und auch Gangshout-mäßige Singalongs finden sich in jedem Song. Ein bisschen alter Backyard Babies-Rotz, Nofx-Melodieverliebtheit (abzüglich Ska-Neigungen), gut schütteln und schon kann man erahnen, wo die Reise von The Rabble hin geht. Gesanglich hingegen bekommt man hier bestenfalls Mittelmaß geboten. Klaro, Punk muss schmutzig und räudig sein, aber selbst bei diesen Rahmenbedingungen gibt es einige weitaus mitreißendere Frontstimmen. Zweckmäßigkeit ist hier das Stichwort und auf DIY legt man laut eigener Aussage in allen Belangen höchsten Wert. Klanglich gibt’s wenig auszusetzen, hier klingt nix nach Garage oder Mülleimer. Was den Kiwis hingegen fehlt ist der letzte Kick, um zwischen all den anderen ambitionierten Acts herauszustechen. Hier und da bemüht man sich durchaus, variabel zu klingen („Devil’s Highway“ sorgt für dezentes Western-Feeling) und rattert zum Glück nicht 16 Songs lang am Anschlag. Würde man darüber hinaus konstant das Niveau von „The Battle“ halten können, das mit seinem sehr eingängigen und mitsingbaren Chorus sowie Dudelsack-Zuhilfenahme überzeugt, „The Battle’s almost over“ hätte ein richtiges Schmuckstück werden können. Die Aufmachung des Albums kann man trotzdem als eben solches durchgehen lassen und der Punkrocker an sich darf gerne ein Ohr riskieren. Solide Genrekost mit Exotenbonus, bei der die Attitüde stets in gefällige Melodien verpackt wird.

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 29.09.2010