The Orange Man Theory “Satan Told Me I'm Right“ / VÖ 27.04.2009

 

 

Erst 2003 gegründet, knallen uns die vier Römer nun schon ihren zweiten Longplayer vor die Kauleiste. Wer von dieser Scheibe kompromissloses, Todesblei-haltiges Grindcore-Gemetzel erwartet, wird nicht enttäuscht.

 

Schon im Eröffnungsakt „Straight To Extinction“ prügelt das Quartett aus dem Süden gnaden- und kompromisslos drauf los. Kein Zweifel kann daran bestehen, dass TOMT mit ihrem Neuling genau dort anknüpfen, wo sie mit dem Debüt „Riding A Cannibal Horse From Here To...“ aufgehört haben. In „On The Dartboard“ gesellen sich Gianni Serusis US-amerikanisch geprägte Core-Screams zu einer noch wilderen Instrumentalisierung. Die von Blasts durchsetzten, sonst schon ungestümen Parts werden mit Sprachsamples noch verwirrender gemacht.

Ihr seht hier den Text eines schon fast hilflosen Zeilensöldners vor euch... Was will man auch groß zu einem Dreher schreiben, auf dem so gut wie pausenlos geradliniges Grindcore-Gebolze Programm ist? Ich mache deshalb einen großen Sprung zu Lied Nr. 9, „A Rational Mind“. Ein weitgehend uninspiriertes Akustik-Stück haben wir hier vor uns, das trotzdem willkommen ist, da es uns Hörer im ganzen Dauergebolze mal kurz zur Ruhe kommen lässt. „Psycho Poses To Fall Back On“ setzt gleich danach einen verspielten Akzent. Verstückelter als die restlichen Songs, erinnert es mit seinem progressiv-technischen Beginn schon fast an Gefrickel-Bands wie Psycroptic. Schade, hat man diesen Ansatz nicht ausgebaut!

 

Steve Austin (Today Is The Day) hat sich bei der Produktion keine Blöße gegeben, so viel steht fest. Eine saubere Produktion ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass 42 Minuten geradliniges,  Todesblei-haltiges, eintöniges Grindcore-Gerumpel einfach nicht in der Lage sind, den Hörer zu fesseln und zu unterhalten. Blasts, krachende Doublebass-Parts und Thrash-Beat geben sich zwar auf TOMTs neuem Langeisen die Klinke in die Hand und lassen verschiedene Inspirationsquellen erkennen. Dabei lassen aber die größtenteils geradlinige Songstruktur und das immer gleiche, eintönige Gekeife von Serusi wenig bis keine Spannung aufkommen. Aufgelockert wird das Gebolze nur durch vereinzelten Einsatz von akustischer Gitarre und Klargesang. Die Italiener haben hier die verschiedensten Einflüsse zu einem höchstens halbgaren Ganzen verwurstelt, was unter dem Strich ein Album ergibt, das in keinster Weise, schon gar nicht positiv belegt, im Gedächtnis haften bleibt. 

 

Richard Hänzi – www.sounds2move.de / 09.05.2009