The Number 12 Looks Like You "Worse Than Alone" / VÖ 06.04.2009

 

 

Es ist nichts neues, technisches Mathcore-Geballer mit ausgedehnten Instrumental- und/oder Jazzeinlagen zu versehen. Es gleicht keiner Innovation, wenn solche Nummern dann auch noch durch einen ausgedehnten progressiven Kakao gezogen, gegebenenfalls auch noch mit cleanen Vocals aufgelockert werden. The Number 12 Looks Like You präsentieren mit ihrem nunmehr vierten Studioalbum dennoch ein Langeisen, welches die Konkurrenz, nein welches Großteile der Releases der letzten Zeit allgemein weit überflügelt. Denn „Worse Than Alone“ hat sie alle: Die großen Momente, die Emotionen, aber auch das Geballer und den (vertrackten) Moshfaktor. Ein Album, das einfach von vorne bis hinten funktioniert.

 

„Worse Than Alone“ – das sind 10 energiegeladene Kompositionen, vollgepackt mit derartig vielen Aspekten, dass das Ganze zunächst vielleicht etwas überfordert. Auf der anderen Seite weißt der neueste Ableger des Quartetts aus New Jersey dennoch eine gewisse Eingängigkeit auf, gerade durch die zahlreichen gesungenen Parts, aber vor allem durch diese großen Momente, die einfach hervorstechen, die einfach mitreißen. „Worse Than Alone“ ist so von der ersten Sekunde an interessant, bietet jedoch gleichzeitig genug Raum zum Entdecken. Da sind diese Momente, die ihr Augenmerk eher instrumental, teils auch eher unmetallisch (Stichwort Funk, Jazz…), platzieren; dann wieder diese, bei denen die Zeit einfach stehen bleibt, bei denen eine Gesangslinie und auch so das Arrangement so gut sitzt, dass sich der Hörer schier wie im siebten Himmel fühlt.

 

Dazwischen bieten The Number 12 Looks Like You jedoch nach wie vor genug Knüppelfutter und Dissonanzen, testen die Nerven derer, die durch ebige Parts noch so gut gelockt wurden. The Number 12 Looks Like You sind eben nach wie vor, wie auch auf ihren alten Alben, und wie auch ihre Genrekonkurrenten immer noch nicht eine Band für Jedermann; dürften aber mit ihrem neuem Album auch Käuferschichten ziehen, die sonst eher weniger auf den „Calculating Infinity“-Sound stehen; ohne dabei aber im geringsten Sellout zu sein.

 

 

Olivier Haas – www.sounds2move.de / 11.05.2009