The Murder of my Sweet „Bye Bye Lullaby” / VÖ 25.05.2012

 

 

 

Das Debüt von The Murder of my Sweet war vor zwei Jahren eine kleine Überraschung und für ein Debüt schon durchaus eine reife Angelegenheit. Mit dem ersten Fuß in der Tür wollen die Schweden nun den Durchbruch schaffen, was mit „Bye Bye Lullaby“ sogar gelingen könnte.

Einer der Gründe, um optimistisch in die Zukunft zu schauen, ist die Tatsache, dass die neue Platte eine durchaus eingängige Grundausrichtung hat. Was den Sound betrifft gibt es mal überhaupt nichts zu meckern, denn die Produktion ist gleichermaßen klar wie kraftvoll, erfüllt also alle Voraussetzungen, um sowohl die harte, als auch die cineastische Seite des Quartetts gekonnt in Szene zu setzen. Womit wir bei der Direktive von „Bye Bye Lullaby“ wären, das erwartungsgemäß den Faden des Vorgängers aufnimmt und Symphonic Rock mit Soundtrackelementen und einer Priese Moderne verbindet. Von „eigenwillig und mit hohem Wiedererkennungswert“ wie es uns die Pressemitteilung glauben machen will, würde ich dabei allerdings nicht sprechen, denn dieses Album flüstert uns mehr noch als der Erstling „Divanity“ bei jeder einzelnen Nummer ein sanftes „Krypteria“ ins Ohr. Was nicht schlecht sein muss, haben die Kölner doch einige Erfolge auf der Habenseite zu vermelden. Genau da wollen The Murder of my Sweet auch hin. Was nicht unrealistisch ist, sollte es gelingen die Zielgruppe zu erreichen und möglichst auch auf eine größere Tour aufzuspringen. Stampfer mit großem Hitpotential wie „Black September“ sind bei diesem Unterfangen sicher kein Nachteil, wobei „Bye Bye Lullaby“ überhaupt sehr gefällig komponiert wurde und dem Hörer nie zu viel abverlangt. Klar, hier und da wird es mal etwas filigraner, die Finger flitzen über das Griffbrett oder die Tasten, dies geschieht aber immer mit dem Blick für das Wesentliche. Eigentlich eine runde Sache also, deren einziges Problem ist, dass man sich in einem Genre bewegt, das in den letzten Jahren dank Übersättigung ziemlich an Strahlkraft verloren hat.

Markus Rutten - www.sounds2move.de