The Last Hangmen “Servants of Justice“ / VÖ 01.07.2011


 

 

„Vorsicht, die Henker aus dem Sachsenland schwingen wieder ihre Äxte! Denn nach der Bandgründung 2009 und dem Demo 2010 legen uns The Last Hangmen nun mit „Servants of Justice“ bereits ihr Debütalbum vor. Und was für eines!

Nach dem düsteren, stimmigen Intro „The Gallow March“ wird mit „Lupara Bianca“ gleich ein ordentliches Tempo vorgelegt. Trommler Ronny Garz lässt uns ein erstes Mal vor seinen Tod verkündenden Blasts erzittern, und Pether stößt seine heiseren Schreie gegen den wolkenverhangenen, von hungrigen Krähen bevölkerten Himmel. Mit „The Hypocrite“ ertönt dann auch schon der erste Über-Song. Hier zeigt sich Wille zur Melodie, und nun fällt deutlich auf, welch gute Arbeit die Henker an den Gitarren leisten. Simon zaubert mit seiner Leadgitarre immer wieder herrliche Läufe aus seiner Henkerskappe und schenkt damit selbst den auf die Hinrichtung Wartenden einen letzten Moment der Glückseligkeit. Mit „Crash Course Dying“ und „Little Ease“ folgen darauf gleich zwei weitere Schlachtlieder, die mit saftigen Doublebass-Parts, markanten Riffs und schönen Leadläufen aufwarten. Mit „Hang 'em high“ wird das Tempo konsolidiert, auch dies ist ein gefälliges Stück Melodic Death.

Kommen wir nun aber zu „Knocking Tombstones down“, dem Epos dieses Albums. Donner, dichter Regen und Unheil verkündende Kirchenglocken läuten zehn Minuten des puren Death Metal-Wahnsinns ein. Plötzlich zerreißen aggressive Riffs wie Blitze die Wolkendecke, und Scharfrichter Ronny tritt aufs Schafott, um mit seinen messerscharfen Blasts auch noch dem letzten Verbrecher den Schädel zu spalten. Über ein Interlude und herrlich thrashende Parts wird die Spannung stets hoch gehalten, bis der Totenmarsch schließlich im Kehrreim „All that remains is Death!“ gipfelt, um dann episch angehaucht auszuklingen. Nach dem durch stimmige, an Primordial erinnernde Gitarrenarbeit eingeleiteten „Cloak and Dagger Operation“ erklingt schließlich schon das von Chorälen getragene Outro, das den Scharfrichtern das Zeichen gibt, den mit Blut durchtränkten Platz zu verlassen, nur, um dann mit neu geschliffenen Äxten und Schwertern zurückzukehren. Bleibt nur zu hoffen, dass dies schon möglichst bald ist!

Das Können der Musiker an ihren Instrumenten, das stimmige, interessante Songwriting, die dazu passenden, durchdachten Lyrics und nicht zuletzt das feine Gespür der Sachsen dafür, eine dichte Atmosphäre zu erschaffen, machen aus „Servants of Justice“ ein Debütalbum, wie man es nun wirklich nicht alle Tage in die Finger bekommt. Also kauft euch die Scheibe, und merkt euch den Namen The Last Hangmen, denn man wird ihn in nächster Zeit hoffentlich noch des Öfteren hören.

 

Richard Hänziwww.sounds2move.de