The Kandidate „Facing the imminent Prospect of Death“ / VÖ 27.01.2012
Fassen wir an
dieser Stelle mal kurz zusammen: Das Quartett rund um Ex-Hatesphere
Aushängeschild Jacob Bredahl liefert mit „Facing the imminent Prospect
of Death“ sein zweites Album ab. Eine knappe Spielzeit von – Obacht! –
31 Minuten galt es möglichst sinnvoll zu nutzen. Daraus resultierend
schusterten die Jungs elf Songs zusammen. Die Richtung? Knackiger und
auf eine brutalere Art und Weise direkter. Der eingeschlagene Stil
lässt sich nicht klar definieren – mal hat man die punkigen Drums im
Ohr, dann wieder die death ’n’ roll-igen Allüren durch die rauchige,
beinahe schon heisere Stimme von Jacob, die teilweise in den Hardcore
abrutschen (sein Fable hierfür dürfte mittlerweile bekannt sein). Und
doch wirkt alles auf eine moderne Art und Weise thrashig.
Gibt es sonst
noch etwas zu sagen? Leider nein! Fortschritte haben The Kandidate
nicht wirklich zu verzeichnen. Mir persönlich klingen diese 31 Minuten
einfach viel zu eintönig, viel zu sehr nach Schema F ausgerichtet. Die
Scheibe ist zwar gut, aber für meinen Geschmack viel zu sehr in eine
Richtung produziert, ohne auch nur ansatzweise den Anschein zu
erwecken, man könne ja auch mal für Abwechslung sorgen. Schade
eigentlich, denn die Jungs können es wirklich besser, wie zuletzt das
Debüt verdeutlichte. Das Einzige, das sich eventuell geändert hat, ist,
dass anstelle des zu Zeiten von „Until we are outnumbered“ noch
vorhandenen melodiösen Gesangs anno 2012 mehr Gekeife auf der Platte
vorhanden ist.
Der eine mag es, der andere mag es nicht – geteilte Meinungen wird es immer geben. Wer auf Musik steht, die produziert wurde, um aus dem heimischen Wohnzimmer eine Circle Pit Arena zu machen, dürfte mit „Facing the imminent Prospect of Death“ definitiv gut bedient sein. Kennern und Genießern dürfte – ähnlich wie mir – schnell der Eindruck vermittelt werden, dass die Platte wohl ziemlich kurzlebig sein wird. Wie gesagt – schade! Wenn…Hätte…Würde….Ach, was soll’s!
Vanessa Vogl - www.sounds2move.de