The Intersphere „Interspheres >< Atmospheres“ / VÖ 19.02.2010

 

 

 

The Intersphere gehören zu den Truppen, die irgendwie alles an Rock mögen und versuchen, das alles zusammen auf ein Album zu packen, ohne dass es überladen oder unausgereift klingt. Und vorab: Es gelingt! Kein Wunder, mag man meinen, wenn ein so erfahrener und gefragter Mann wie Fabio Trentini (Guano Apes, Donots, H-Blockx) das Album produziert hat. Beim Intro „Right Through Me“ lässt man sich erstmal auf einem Pink Floyd Teppich nieder, um danach in aktuellem Alternative Rock zu wildern, der sich irgendwo zwischen Pete Doherty und Panic At The Disco einpendelt. Die Querverweise zu den guten alten Siebzigern sind aber allgegenwärtig und so könnte man stellenweise meinen, dass Sting ein Wörtchen beim Songwriting mitzureden hatte.

 

In „Snapshot“ wird dann etwas mit Keyboards experimentiert, während „Early Bird“ überraschend geradlinig, fast schon aggressiv, nach vorne rockt. Das Kifferstück (anders kann man’s echt nicht nennen) „In Satellites“ bildet dann die Überleitung zu meinem Songtitel des Jahres: „I Have a Place For You On Google Earth“, mit 7:41 der längste Song der Platte und dieses Stück hat wirklich vieles zu bieten: Alternative, Reggae, Post Rock und ein bisschen Billy Talent–Partylaune.

 

Im weiteren Verlauf des Albums wechseln sich weiterhin harte mit ruhigen Tönen ab, Altes mit Neuem, Led Zeppelin und The White Stripes. Vor allem im abschließenden „Tear Down The Walls“ werden all diese Einflüsse noch einmal deutlich und man muss konstatieren, dass diese Band es durchaus drauf haben könnte, von Mannheim aus die Welt zu erobern. Einen Grundstein haben sie mit ihren Auftritten bei Rock am Ring und diesem starken Zweitwerk „Interspheres >< Atmospheres“ schon gelegt.

 

Nils Obergöker - www.sounds2move.de / 31.03.2010