The Human Abstract „Digital Veil“ / VÖ 17.06.2011


 

 

Nachdem The Human Abstract aus Los Angeles mit ihrem 2006 erschienen Silberling „Nocture“ so ziemlich alles und jeden in Unruhe versetzt haben und mit ihrer eigenen Kreation, der Mischung aus Elementen des Prog-Metals und des Emo- bzw. Mathcores, überzeugen konnten, folgt nun mit „Digital Veil” der nächste Streich. Man hat sich demzufolge eine etwas größere Anhängerschaft zu eigen gemacht, und diese gilt es jetzt bei der Stange zu halten. Aber warum denn bei der Stange halten? Ich habe bewusst „Midheaven“, das zweite Album der Band, bei der Aufzählung weggelassen, da dies so komplett in eine andere Richtung ging und dementsprechend für Diskussionen sorgte. Die einen begründeten den Stilbruch mit dem Ausstieg des Bandgründers A.J. Minette, andere schoben es auf die Experimentierfreudigkeit der Band. Resultat? Skepsis unter der Anhängerschaft und sehr gespaltene Meinungen.

A.J. Ist mittlerweile wieder zurück und somit auch die alteingeschlagene Richtung. Mit Travis Richter, der den 2010 ausgestiegenen Nathan Ells ersetzt, haben The Human Abstract einen Sänger gefunden, der den Songs das gewisse Etwas verpasst. Shouts und extreme, treibende Growls treffen auf packende Clearvoices und verleihen so den Songs das Markante, das Eingängige. Melodiös bewegt man sich kontinuierlich auf dem Gebiet, auf dem auch Muse zu Hause sind. Gerade bei Songs wie „Horizon To Zenith“ oder „Complex Terms“ ist dies nur schwer zu überhören.

Während der gesamten acht Songs und einer (für meinen Geschmack etwas dürftigen) Spielzeit von 37 Minuten liefern die Amerikaner wieder ordentlichen Mathcore, der die Schwächen von „Midheaven“ definitiv wieder wett macht. Die Zeichen stehen also gut im Hause The Human Abstract, denn vielerorts wird „Digital Veil“ als das bisher beste Album betitelt, das die Band je produziert habe. Mit der aktuellen Langrille dürfte sich die Problematik der Abkehr vieler ehemaliger Fans, die jetzt mit Sicherheit wieder zugreifen werden, wie von alleine geklärt haben.

 

Vanessa Voglwww.sounds2move.de