The Faceless „Planetary Duality“ / VÖ 23.02.2009

 

 

Man nehme die technische Virtuosität von Cynic, gebe dem Ganzen wütenden Druck und Vocals von Bloodbath, füge eine dezente Vertracktheit, aber auch einen gewissen Hang für epische und teils leicht melodische Momente hinzu, ja vielleicht auch etwas die Atmosphäre von Scar Symmetry, und schon wären wir beim neusten Ableger „Planetary Duality“ der derzeitigen Querdurchstarter im modernen Death-Metal-Sektor The Faceless. Und zu Recht: Denn nebst einem Hang zu wahlweise nicht sparsam platzierter Breakdowns oder gerne auch einem längst langweilig gewordenen Beef um Härte und Tempo am Limit oder technischer Virtuosität gehören The Faceless – sogleich sie ebenfalls gerne zu nicht unspektakulären Frickeleinlagen einladen – doch noch zu den wenigen Bands im Genre, die bei all dem Drumherum den Song selbst nicht vergessen haben. Nicht selten schalten daher The Faceless auch mal einen Gang herunter, konzentrieren sich gerne auf eher atmosphärische und epische Momente. Gerne auch mit mitreißenden Soli-Einlagen, doch stets schön melodisch und zur Stimmung beitragend. Technik-Overkill also nur soweit, wie es sein muss - außerordentlich löblich.

 

Zu Recht darf man sie also gebührend feiern. „Planetary Duality“ sticht mit großartig arrangierten und durchdachten Songs aus der Masse der restlichen aktuellen Death-Metal Releases heraus und dürfte den Status des Quintetts noch ein weiteres mal gebührend manifestieren; auch, wenn das letzte Quäntchen Genialität zur Überscheibe fehlt. Dennoch: Fans von Bands wie Meshuggah, Cynic oder Scar Symmetry dürften hier einen echten Glücksgriff landen.

 

Olivier Haas – www.sounds2move.de / 09.02.2009