The Dogma „Black Widow“ / VÖ 03.12.2010

 

 

Trotz zweier nicht zu verachtender Vorgängeralben sind mir The Dogma vor allem als die Haus und Hof-Vorband von Lordi in Erinnerung geblieben. Die Italiener waren gefühlt jedes Mal mit von der Partie, wenn die finnischen Monsterrocker sich in europäischen Clubs tummelten. Und das kann man den einstigen Songcontest-Siegern nicht mal für übel nehmen, denn The Dogma haben durchaus ihre Stärken.

 

Zum Beispiel, dass man sich ruckzuck mit ihren tadellos vorgetragenen Songs arrangiert hat und sich von diesem Moment an vom mal epischen, mal vom Melodic Death Metal naschenden Power Metal mitreißen lassen kann. In den gut gesetzten deftigeren Momenten darf man Vergleiche zu den Landsleuten Raintime ziehen, welche aber nach wie vor das nationale Referenzwerk auf diesem Gebiet mit ihrem Debüt “Flies & Lies“ stellen. The Dogma hingegen sind deutlich näher am klassischen (Power) Metal positioniert, wagen mit „The Nature and the Icelander“ zwischendurch aber auch einen kleinen Ausflug in 1000 und eine Nacht – nicht uninteressant. Da verkommt der Gastauftritt von Mr. Lordi bei „The Fate of the Leaders“ schon mal zum netten, aber nicht essenziellen Gimmick. Der Albumtitel „Black Widow“ lässt darauf schließen, dass sich dieses Album im weitesten Sinne um die holde Weiblichkeit dreht, was von Songtiteln wie „Gore Gore Girls“, „Dirty Dark Diane“, „The Bride is back“ und „Sister Pain“ bestätigt wird. Apropos Mädels: Bei drei der neuen Stücke ist eine gewisse Leena Peisa als Co-Autorin geführt. Wenn das mal nicht finnisch klingt…

 

Was diesem Album noch zum uneingeschränkten Volltreffer fehlt, sind ein, zwei ins Gesicht springende Aha-Momente. Neue und alte The Dogma-Nümmerchen kann man sich gegenwärtig übrigens im Rahmen einer umfassenden Europatour auch live zu Gemüte führen. Gerüchten zu Folge im Vorprogramm einiger maskierter Vodka-Vernichter.

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 01.12.2010