The Devil wears Prada „Dead Throne“ / VÖ 09.09.2011


 

 

Im “Christen-Core” hat kaum eine Band in den letzten Jahren das Feld so aufgeräumt wie The Devil wears Prada aus Dayton, Ohio. Mit „Dead Throne“ wird sich daran wohl kaum etwas ändern, denn man bleibt seinem bisher erfolgreichen Stil weiterhin treu, hat aber versucht sich in den einzelnen Bereichen noch zu verbessern.

Das gelingt dem Sextett alles in allem ziemlich gut, die Gratwanderung zwischen Deathcore und Metalcore meistert man nach wie vor gekonnt. Doch was machen The Devil wears Prada (nicht nach dem Film, sondern nach dem gleichnamigen Buch aus 2003 benannt) eigentlich anders als die Anderen, worin liegt der Reiz? Vielleicht liegt es daran wie die Amis ihre verschiedenen Einflüsse kombinieren und in Szene setzen. Nehmen wir das aktuelle Material als Beispiel: Der Titeltrack und Opener tritt einem mit grollenden Grunts und Gangshouts direkt mal ordentlich in die Fresse. „Intidaled“ setzt dort erst einmal an, versöhnt den Hörer aber später mit einem hymnischen, klar gesungenen Höhepunkt. Danach lebt „Mammoth“ vom Wechselspiel aus Blast-Hardcore einerseits und dramatisch-erhebenden Momenten andererseits. „Dead Throne“ bietet also eine ganze Menge Abwechslung, die es sich mit ein bis zwei Komplettdurchläufen erst einmal zu erhören gilt. Dann wird man schnell feststellen, dass etwa „R.I.T.“, bei dem Riffs und Drums regelrecht durch die nicht einmal drei Minuten brettern, ein ziemlich fetter Brocken ist. Oder dass „Born to Loose“ mit einem richtig coolen, prägnanten Chorus ausgestattet wurde. Stellt man aus aktuellem Anlass einen Vergleich zum parallel erscheinenden neuen Teller von We came as Romans an, so fällt auf, dass The Devil wears Prada eine ganze Kelle heftiger zu Werke gehen und sie ihre Klargesänge weniger verschwenderisch und mit mehr Bedacht platzieren. Das sorgt für weitaus mehr Überraschungsmomente als beim keinesfalls schlechten Produkt der Kollegen und wird unter dem Strich dafür sorgen, dass man an „Dead Throne“ noch etwas länger seine Freude hat. Dass man den Einfluss von Produzent Adam Dutkiewicz (Killswitch Engage, Times of Grace) ein paar mal heraushört, liegt in der Natur der Sache. Dieser sorgt aber nichtsdestotrotz auch für eine frische Note. Gelungenes Majordebüt!

 

Markus Ruttenwww.sounds2move.de