The Burden Remains „Downfall of Man“ / VÖ 12.09.2011

 

 

 

An dieser Stelle soll die Besprechung eines Werkes nachgeholt werden, das für mich zu den besten Debütalben von 2011 gehört und deshalb die Beachtung der Metalwelt verdient.

Hinter The Burden Remains stehen genau die gleichen vier jungen Musiker, die anno 2000 die Band Cideraid aus der Taufe hoben. 2011 schließlich entschlossen sich die jungen Mannen aus dem deutschsprachigen Teil des Kantons Fribourg (Schweiz) zu einem Neuanfang und nannten sich fortan The Burden Remains. Ein mutiger Schritt, lag doch darin auch die Gefahr, den einen oder anderen alten, eingefleischten Fan zu vergraulen. Mit dem Namenswechsel verbunden ist nämlich auch ein gestiegener Anspruch, was die Musik und auch was das Erscheinungsbild anbelangt. Dieser gestiegene Anspruch äußert sich in einem komplexeren Songwriting, einer professionellen Produktion und einem edlen, zum Nachdenken anregenden Album-Artwork. Für die Produktion verantwortlich zeichnen sich Julien Fehlmann vom Studio Mécanique in La Chaux-de-Fonds (Schweiz) und Tausendsassa Christoph Noth von Fireantmusic.

„Downfall of Man“ ist mehr als nur ein „normales“ Thrash-Metal-Album. Zahlreiche Tempowechsel, verspieltes Riffing, knallharte Thrashbeat-Parts, Midtempo-Parts und kleinere Experimente wie etwa kurze, schon fast etwas bombastisch anmutende dreistimmige Gesänge machen aus „Downfall of Man“ etwas Besonderes. Das Songwriting ist interessant und geschickt, denn es lässt immer wieder mal Spannung aufkommen, die sich dann z. B. in einem Slam-Part mit aller Heftigkeit entladen kann. Der Gesang von Sänger und Bassist Tommy Schweizer passt wunderbar in dieses Bild; aggressive, kratzige Vocals wechseln sich ab mit klarem Gesang und sogar ein paar vollwertigen Growls, wobei der aggressive Gesang deutlich überwiegt. Auch technisch spielen die vier Deutsch-Fribourger in der Oberklasse; die über zehn Jahre Erfahrung, die jeder an seinem Instrument mitbringt, sind ihnen deutlich anzuhören. Deshalb bleibt mir nun nichts mehr übrig, als diesen Silberling all jenen ans Herz zu legen, die vielleicht wie ich langsam, aber sicher die Nase voll haben von dem ganzen Modern-Thrash-Einheitsbrei und auf der Suche sind nach Bands mit einem etwas progressiveren, verspielteren Ansatz, bei denen „In your face“-Parts trotzdem nicht zu kurz kommen. Ladet euch das Teil gratis herunter auf http://www.theburdenremains.com oder kauft euch das Digipack per Webseite oder direkt auf einem Konzert.

 

Richard Hänzi - www.sounds2move.de