The Black Sheep "Politics" / VÖ 14.02.2014

 

 

 

Girlgroup mal anders: The Black Sheep sind vier junge Mädels, die mit "Politics" ihr zweites Studioalbum an den Start bringen. Dass der Vorgänger "Not Part of the Deal" seinerzeit bei Roadrunner veröffentlicht wurde, dürfte als Richtungsangabe in Sachen Qualität erst einmal ausreichen. Die Wege beider Parteien haben sich zwar mittlerweile getrennt (was wohl vor allem daran liegt, dass die Qualitätsschmiede für Metal und Rock mittlerweile aufgekauft und mächtig zurecht rationalisiert wurde), doch ihren Fuß in der Tür bei Presse und Fans haben The Black Sheep natürlich behalten.

 

Gut möglich, dass in der geschäftlichen Neuausrichtung auch einer der Hauptgründe dafür liegt, dass fast fünf Jahre zwischen dem Debüt und eben "Politics" liegen. Fans poppiger Rocksongs werden gern ein Auge zudrücken, denn The Black Sheep ist eine ziemliche Ohrwurmsammlung gelungen. Natürlich ist die Scheibe weder sonderlich hart, noch läutet sie ein neues Zeitalter der Rockmusik ein. Aber das muss sie auch gar nicht, denn die Mädels pfeifen einfach mal auf übertriebene Ambitionen und liefern stattdessen lieber elf Songs, die durch die Bank funktionieren und so für einen rundum gelungenen Gesamteindruck sorgen. Fast alle Songs weisen einen mal stärker, mal schwächer ausgeprägten Emo-Einschub auf, der The Black Sheep aber ausgesprochen gut zu Gesicht steht. Eine kleine Ausnahme bildet "Leaders of the World", das mit etwas mehr Distortion und damit kantiger daher kommt und ein etwas höheres Tempo geht. Am stärksten ist das Quartett aber dann, wenn es seinen Alternative Rock mit reichlich Emotionen garniert und dabei Hits wie "Still gone", "Politics" und "No other" aus den Boxen perlen. Da fügt sich sogar die einzige Coverversion "Motorcycle Emptiness" (Manic Street Preachers) völlig übergangslos ins Gesamtbild ein, das mit seinem durchgehend warmen Sound sehr stimmig gezeichnet ist. "Politics" präsentiert uns eine Band, die weiß wo sie hin will und - genauso wichtig - auch wie sie es richtig umzusetzen hat. Von schwarzen Schafen kann so gesehen eigentlich keine Rede sein, eher schon von einer rosigen Zukunft. Die darf für meinen Geschmack auch gerne im Radio stattfinden, denn ein bisschen Substanz und Qualität könnte den meisten Stationen ziemlich gut tun.

 

Markus Rutten - www.sounds2move.de