The Blackout Argument „Remedies“ / VÖ 06.02.2009

 

 

Die Münchener The Blackout Argument sind offensichtlich große Anhänger der mittlerweile leider zu Grabe getragenen Boysetsfire. Entsprechend klingt „Remedies“ auch nachhaltig nach dem, was die vier Amis und ihr zuletzt deutscher Basser kurz vor ihrem Ableben produziert haben. Nämlich Post Hardcore, der seine Angel auch mal in richtig Alternative Rock und Post-Grunge auswirft.

 

An die Genialität des BSF-Abschiedswerkes „The Misery Index“ kann „Remedies“ jedoch nicht heranreichen, da nur die eindringliche Halbballade „A Walkover to endure being“ wirklich überragend ist und dabei gänzlich auf typische Hardcore-Elemente verzichtet. Einige gute Melodien zaubern die Bayern allerdings auch bei den restlichen Tracks dieser Scheibe aus dem Hut, wobei jedoch besonders einige typische Hardcore-Passagen auf mich etwas farblos wirken. Umso mehr, wenn gerade klar gesungene Refrains ins Rampenlicht treten und ein ums andere mal für die positiven Akzente sorgen. „Dead but so alive“ ist hierfür ein perfektes Beispiel, ebenso „Vampire seaching for some Light“. Zu gute halten muss man The Blackout Argument neben den gesanglichen Fähigkeiten ihres Fronters Raphael Schmid zusätzlich noch, dass die Truppe erst seit knapp vier Jahren existiert und uns nach mehreren EPs und Singles hier erst das zweite vollwertige Album der Band vorliegt. Mir persönlich wäre es recht, wenn man noch einen weiteren Schritt weg vom Hardcore und hin zum Post-Grunge machen würde. Denn wenn man sich nur auf den Postcore-Anteil im Gesamtsound bezieht, sind The Blackout Argument für mich nur Mittelmaß. Sobald die Gangshout-Pfade jedoch verlassen werden und man sich mehr auf seinen Rock-Instinkt verlässt, steigt das Quintett locker um mindestens eine Qualitätsstufe. „Remedies“ ist für mich in der Summe jedoch weder Fisch noch Fleisch – mal abwarten was die Zukunft bringt.

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 15.02.2009