The Vision Bleak "Carpathia" - Plattenkritik / VÖ 29.08.2005

Huldigten The Vision Bleak auf ihrem Erstling "The Deathship has a New Captain", noch den klassischen Gruselfilmgestalten. So begeben sich Ulf Theodor Schwadorf und Allen B. Konstanz, nun auf die Reise in ein düsteres Land namens Carpathia. Und wie nicht anders zu erwarten, ist der geneigte Hörer dazu eingeladen, die beiden auf ihrem Trip in die Dunkelheit zu begleiten.
Und los geht es…

Auf ihrem Zweitwerk, orientieren sich The Vision Bleak, an den Literarischen Werken von H.P.Lovcraft und präsentieren ein durchdachtes Konzeptwerk, das mit einem gelungenen Spannungsaufbau aufwarten kann. Von Anfang an, wird auf eine durchgehende Atmosphäre gesetzt, aus der sich eine konstante und immer wie mehr anschwellende Dramatik ergibt, die schlussendlich in einem grossen Finale mündet. Dabei kann man schon beim ersten Song Secrecies in Darkness, der rasant aus den Boxen knallt, eine deutliche Weiterentwicklung bei The Vision Bleak ausmachen. Jede einzelne Komponente, wirkt auf Carpathia reifer und durchdachter und die einzelnen Elemente harmonieren in einer Art miteinander, wie man es auf dem Debütwerk so noch nicht vorgefunden hatte. Im direkten Vergleich soll das heissen, dass "The Deathship has a New Captain", eine eher rohe und rockige Attitüde aufwies, während Carpathia, Edel und in sich geschlossen daherkommt. Egal ob es nun die Orchesterpassagen, der vereinzelte Einsatz einer Sopran Stimme oder den Gesang im Allgemeinen betrifft, in allen belangen haben sich The Vision Bleak gesteigert, ohne dabei die Stärken des Vorgängers aussen vor zulassen. So wird auf Carpathia, teilweise immer noch mächtig gerockt, nur geschieht das ganze weniger Ungestüm, sonder überlegter, sich dem Gesamtkonzept unterwerfend. Dies führt auch dazu, dass es im Grunde kein Songhighlight zu entdecken gibt, da sich alle Songs auf dem gleich hohen Level befinden und somit der Gesamteindruck stimmig bleibt. Dennoch ist aus Carpathia kein Werk geworden, dass man sich nur am Stück anhören kann, da die einzelnen Songs, durchaus auch für sich alleine stehen können. Und somit wird der werte Schreiberling, trotzdem ein paar Anspieltipps nennen, wie den mitreisenden Titeltrack, bei dem der Gesang mit transsilvanischem Akzent ertönt, das atmosphärische Sister Najade und das neunminütige und orchestrale Epos The Charm Is Done.

Mit der Reise nach Carpathia, können The Vision Bleak auf ganzer Linie überzeugen und übertreffen das Debüt, das ohnehin schon gut geraten ist, damit um längen. Und wenn The Vision Bleak sich so weiter entwickeln, dann wird das 3.Werk ein wahres Meisterwerk des Dark Metals werden, da mit Carpathia jene Marke nur knapp verfehlt wurde. Dennoch sollten alle Fans von The Vision Bleak zuschlagen und auch alle anderen, sollten ein reinhören riskieren.
Ich garantiere, es wird sich Lohnen!

Nando Rohner – http://www.sounds2move.de/ / 04.08.2005