The Tangent "Not as good as the Book" / VÖ 29.02.2008

Das zwar noch junge Jahr 2008 hat all den wertgeschätzten Prog-Freunden da draußen noch nicht wirklich viel geboten (klammert man das neue Ayreon-Überwerk mal aus, Red.). Doch das ändert sich nun, da die britischen Formation The Tangent sozusagen als Retter in der Not auf den Plan tritt und mit ihrem vierten Album "Not as good as the Book" dem dahindarbenden Prog-Fan ein amtliches Doppel-Album serviert.

Auf "Not as good as the Book" wird geprogt und dem Geist der 70er Jahre gehuldigt, als ob es kein morgen gäbe. Trotzdem entpuppt sich "Not as good as the Book" durchwegs als ein Album, das trotz des vorhandenen hohen Anspruches sehr leicht zu konsumieren ist. Denn obwohl viele Kompositionen eine deutliche Überlänge aufweisen, so schlägt z.B. der erste Song "A Crisis in Mid Life" mit einer Laufzeit von über sieben Minuten zu Buche, während CD No. 2 gar nur zwei Songs mit je einer Lauflänge von über zwanzig Minuten besteht, zieht sich der Hörspaß glücklicherweise nie künstlich in die Länge. Vielmehr erweist sich jedes der zu hörenden Klangelemente als essenzieller Bestandteil der Songkompositionen, wobei die Bandbreite von 70er Jahre geschwängertem Keyboardsound über entspannte Saxophonpassagen bis hin zu vertrackten Gitarrenparts reicht. The Tangent zelebrieren somit nicht mehr und nicht weniger als musikalischen Anspruch, der aber nicht anspruchsvoll zu goutieren ist, was wiederum aus "Not as good as the Book" ein sehr angenehmes und durchwegs gelungenes Album macht.

Prog-Liebhaber sollten eine Anschaffung von "Not as good as the Book" durchaus in Erwägung ziehen, da The Tangent mit ihrem vierten Album zu überzeugen vermögen. Zusätzlich soll auch nicht unerwähnt bleiben, dass "Not as good as the Book" von einem 100 Seiten umfassenden und eine Kurzgeschichte erzählendem Booklet flankiert wird, womit sich der Hörgenuss somit auch zum Lesegenuss emporschwingt.

Nando Rohner – www.sounds2move.de / 20.02.2008