The Old Dead Tree "The Water Fields" / VÖ 14.09.2007

Juhu, The Old Dead Tree, meine französische Lieblingsband meldet sich endlich zurück! Ganze zwei Jahre, nachdem die Band mich und hoffentlich auch so manch anderen Metal-Fan mit ihrem Zweitwerk "The Perpetual Motion" zu begeistern vermochte, wird nun mit "The Water Fields" ein neues (Meister)Werk vorgelegt.

Wer The Old Dead Tree noch nicht auf seinem metallischen Radar hat, jedoch mit Musik a la Opeth und Konsorten was anfangen kann, dem sei hiermit tunlichst angeraten seinen musikalischen Suchradius in Richtung Frankreich ausdehnen. Denn mit "The Water Fields" spielt sich die Pariser Formation nun endgültig in die erste Liga empor, auch wenn dies laut meiner Meinung schon mit dem Vorgänger "The Perpetual Motion" der Fall hätte sein sollen. Doch oft ist es nun mal so, dass meisterhafte Musik nicht auf Anhieb auf dementsprechende Wertschätzung stößt, was wiederum wohl auch einen gewissen Reiz ausmacht. Kann man doch so noch eine Art von Musik für sich entdecken, die nicht nur noch nicht von jedem gehört wird, sondern die einem auch regelrecht unter die Haut fährt. Und im Falle von "The Water Fields" fährt einem nicht nur einer oder vielleicht auch zwei Songs unter die Haut, sondern das gesamte Album ist ein Gänsehauterlebnis der Extraklasse. Dabei beschränken sich The Old Dead Tree nicht nur einfach darauf einen gleichwertigen Nachfolger abzuliefern, sondern die Band hat sich - auf den bekannten stärken aufbauend - auch angenehm weiterentwickelt. So erklingt z.B. der Klargesang von Manuel Munoz um einiges kräftiger und selbstsicherer als in vergangenen Tagen, während auch sein aggressives Growlen noch einen Tick besser rüberkommt, was auch auf den Wechsel zwischen beiden Gesangsarten zutrifft (man höre hierzu z.B. "Is Your Soul For Sale?"). Aber auch in Sachen Songwriting haben sich The Old Dead Tree merklich gesteigert, da die aktuellen Songkompositionen um einiges kantiger und vertrackter als anno 2005 ausfallen. Wobei die Band dabei nicht den Fehler begeht und jenes faszinierende Flair außen vor lässt, das schon "The Perpetual Motion" ausgezeichnet hat. Und so kommt man also in den Genuss von Songs wie z.B. "Dive", "What's Done Is Done", "The Water Fields", "A Distant Light Was Shining" oder wie sie auch alle heißen mögen, die geschickt mit Aggressivität und Melancholie spielen, um daraus ganz großes und vor allem emotionales Kino zu machen.

Simplement fantastiquement, so würde es wohl der französische Metal-Fan ausdrücken. "The Water Fields" ist einfach ein geniales Album geworden, das man sich nicht entgehen lassen darf. Für mich ist dieses Werk zweifellos eines DER besten Alben 2007 und in diesem Sinne kann ich nur sagen: Rendu très bon The Old Dead Tree!

Nando Rohner – www.sounds2move.de / 10.09.2007