The Flower Kings "The Sum Of No Evil" / VÖ 28.09.2007

 

 

Die Flower Kings sind zurück und haben wieder ein Album abgeliefert, das nach VW-Bus (vergleiche auch das Cover) und Batikhemden klingt. Allerdings ist nicht alles bloße Rückbesinnung auf Hippie-Zeiten (bzw. das, was ich als jemand, der selbige Zeiten gar nicht erlebt hat, als solche begreife), sondern man inkorporiert auch behutsam den einen oder anderen moderneren Keyboard- oder Gitarrensound in das unterm Strich natürlich immer noch ordentlich 60s / 70s-lastige Gesamtwerk.

 

Heraus gekommen ist ein überaus angenehmes Album, das  wunderbar dazu anregt, sich zurück zu lehnen und die Gedanken treiben zu lassen. Selbstverständlich ist es auch möglich, "The Sum Of No Evil" auf ganz andere Weise wahrzunehmen. Schließlich tut sich eine Menge in den zwischen 6 und 24 Minuten langen Songs, so dass der aufmerksame Hörer viele virtuose Feinheiten im arrangement- und spieltechnischen Bereich entdecken kann. Besonders hervor heben möchte ich dabei den erfreulich präsenten Bass von Jonas Reingold. Die ungeteilte Konzentration über die gesamte Spieldauer von über 70 Minuten nur diesem Album gelten zu lassen, finde ich persönlich aufgrund der zahlreichen Stilwechsel und ausufernden Soli mit Improvisationscharakter aber fast schon zu schwierig, zumal zwischen den vielen durchaus einschmeichelnden Melodien auch immer mal Passagen liegen, in welchen die Aufmerksamkeit des geneigten Musikkonsumenten sich bei der Überquerung von ob ihrer wenig einprägsamen Struktur recht mühsam zu erklimmenden Instrumental-Gebirgen aufzureiben droht. Sicherlich mag aber auch genau das einer der großen Reize der Band sein: Sie ist auf eine gewisse Weise "schwierig" und schwer zu fassen, wenn man die Songs analytisch zerlegen will, auf eine andere Weise aber auch enorm eingängig und ohrenschmeichelnd, wenn man sich einfach der dennoch entspannten Ausstrahlung der Flower Kings hingibt.

 

Florian Gothe – www.sounds2move.de / 16.09.2007