The Cult "Born Into this" / VÖ 29.09.2007

The Cult sind Kult - oder vielleicht doch nur eine jener Bands, die ihre beste Zeit in den 80er Jahren hatte? Nun, an dieser Frage scheiden sich regelmäßig die Geister, da die einen sich auch noch heute als bekennende The Cult Fans outen, während die anderen der guten alten Zeit verhaftet sind und die neuen Werke, wie z.B. das in diesen Tagen erscheinende "Born Into this" aus Prinzip ablehnen.

Dass The Cult den 80er Jahren entstammen, das hört man der Band auf "Born Into this" zu jeder Sekunde an. Zelebriert die britische Formation doch schnörkellosen und geradlinigen Rock, der gitarrenorientiert und fern irgendwelcher neumodischer Spielereien aus den Boxen schalt. Dabei erinnert der Gesang von Ian Astbury, der 1981 The Cult ins musikalische Leben gerufen hat, hier und da oft ein wenig an Mick Jagger, auch wenn er z.B. in der Schmachtballade "Holy Mountain" wiederum ganz andere und für meinen Geschmack fast schon zu kitschige Töne anschlägt. Doch mal von diesem Song abgesehen, den man entweder hasst oder liebt, regiert auf "Born Into this" mehrheitlich der Rock der alten Schule. Wobei mir persönlich ein wirklicher Hit fehlt und das Album im Allgemeinen ein wenig zu Handzahm ausfällt, was auch der Grund dafür ist, dass "Born Into this" eher einen unspektakulären Gesamteindruck hinterlässt. So beginnt das Album zwar durchaus gelungen, nur um danach unüberhörbar nachzulassen, was beim geneigten Hörer schon eine gewisse Enttäuschung hervorrufen kann. Und so kommt es, dass einen "Born Into this" zwar auf eine Art unterhält, da The Cult ihr Handwerk sauber und gekonnt praktizieren, aber eben auch nicht wirklich begeistert, da es dem Album schlicht und einfach am nötigen Pep mangelt.

The Cult Anhänger werden mit "Born Into this" sicherlich etwas anfangen können, während jene, die die neuen Werke prinzipiell ablehnen, sich in ihrer Einstellung bestätigt werden fühlen. Vor allem auch daher, da es ganz egal ist wie man es dreht und wendet, "Born Into this" ist und bleibt ein mittelmäßiges Rock-Album, nicht mehr und nicht weniger.

Nando Rohner – www.sounds2move.de / 10.10.2007