The Absence "Riders Of The Plague" / VÖ 13.08.2007

Die USA gilt im Allgemeinen als ein Land in dem Trends geboren werden. Dabei ist es oftmals so, dass die Trends in Wirklichkeit in Europa ihren Ursprung haben und von den Amis schlicht und einfach nachgeäfft werden. Als aktuelles Beispiel hierfür können The Absence dienen, die zwar aus Florida stammen, aber trotzdem ganz unverblümt Death Metal der Göteborger Schule zelebrieren.

Ja es stimmt, The Absence sind weder originell, noch sonderlich eigenständig. Trotzdem ist "Riders Of The Plague" bei weitem kein schlechtes, sondern vielmehr ein wahres Monster von einem Album. Denn The Absence wissen ganz genau was der Death Metal Gourmet mit einer Vorliebe für die Göteborger Schule von einem Album erwartet, das unüberhörbar von Bands wie (alten) In Flames und Konsorten beeinflusst ist. Und so groovt es an allen Ecken und Ende auf solch eine geile Art und Weise, dass man gar nicht anders kann, als begeistert zu sein. Egal welche Komponente man genauer unter die Lupe nimmt, sei es die detailverliebte und vor allem auch nackenbrecherische Gitarrenarbeit, der gekonnte Grunzgesang von Jamie Steward oder einfach das starke Songwriting - auf "Riders Of The Plague" befindet sich alles im grünen Bereich. Darum macht es auch keinen Unterschied, ob man sich nun den Titeltrack, das akustisch beginnende und dann mächtig Arsch tretende "The Murder", das riffgeschwängerte "Echoes", das melodiöse und dennoch voll in die Fresse gehende "Merciless" oder das überaus gelungene Testament Cover "Into the Pit" anhört. Jeder Song auf "Riders Of The Plague" ist ein wahrer Killer, wie er so nur in Götebor… ich meine natürlich in Florida entstehen kann.

Sicherlich und grundsätzlich auch vollkommen zu Recht, könnte man The Absence den Mangel jegliche Originalität schwer ankreiden. Doch da die Gesamtumsetzung ohne Fehl und Tadel ist, und da The Absence mit solch einer Wucht und Spielfreude musizieren, möchte und kann ich "Riders Of The Plague" nicht schlecht bewerten. Wer also kein Problem damit hat, dass eine US-Band dem Göteborger Death Metal frönt, und wer wieder mal ein richtig fettes Death Metal Brett vor den Latz geknallt bekommt haben möchte, der sollte auf alle Fälle in dieses Album reinhören.

Nando Rohner – www.sounds2move.de / 16.10.2007