Terror "The 25th Hour" / VÖ 07.08.2015

 

 

 

Eine zusätzliche Stunde für den Tag? Um länger zu schlafen zum Beispiel? Ne gute Idee, die die Hardcore-Helden Terror da haben. Ihr neues Album können sie mit "The 25th Hour" vermutlich nicht gemeint haben, der Spuk ist nämlich trotz 14 Songs nach gerade einmal 22 Minuten schon wieder vorbei.

 

Wo Metaller und Rocker da die Augenbraue hochziehen würden, sagt der Hardcore-Jünger: Solide bis amtlich. Na dann rein ins Vergnügen, das in Sachen Kompromisslosigkeit wohl in einer Liga mit alten Helden wie Madball anzusiedeln ist. Auf "The 25th Hour" hat man bewusst alles bis aufs Minimum reduziert, da wird kein Riff zu viel gespielt und keine Chorus-Zeile unnötig wiederholt. Frei von Ballast und knochentrocken hämmern sich Terror durch ein Album, das nur dann minimal vom Gas geht, wenn die Herren sich und uns einen kleinen Midtempo-Groove gönnen. Der Rest: pissige Riffs, ratterndes Schlagzeug, aggressive Vocals und die eine oder andere Einladung, in die Shouts von Scott Vogel mit einzusteigen ("Bad Signs", "Mind at War"). Für die Clubs dieser Welt also genau das was die Zielgruppe sucht, aus der Konserve auch der kurzen Spielzeit zum Trotz auf Dauer aber irgendwie doch zu gleichförmig. Auf den Zeitgeist scheißen Terror ganz offensichtlich gehörig, auf Kinkerlitzchen wie Hits ebenso, allerdings sind sie dabei so kompromisslos, dass sie auch auf jede Chance pfeifen, sich eine Zielgruppe jenseits des eigenen Dunstkreises zu erschließen. Da jubiliert selbstverständlich der Underground, und genau an den richtet sich diese Platte auch. Mir persönlich macht das jetzt nicht im eigentlichen Sinne Spaß, die bedingungslose Authentizität kann man den Kaliforniern aber zu keiner Sekunde absprechen. Mit dieser Scheibe hat es sich das Quintett einmal mehr zur Aufgabe gemacht das Genre dazu aufzurufen sich auf die eigenen Wurzeln zu konzentrieren - wie dieses Unterfangen aussehen soll, demonstrieren sie mit "The 25th Hour" höchst selbst.

 

Markus Rutten - www.sounds2move.de