Terror "Live by the Code" / VÖ 05.04.2013
Schon
der Pressetext zu "Live by the Code" strotzt vor Kampfansagen.
Schonungslos hart soll es zugehen, dreckig und roh. Szenepuristen
stellt man gar in Aussicht das "hardcorigste Album seit 'Lowest of the
Low'" eingespielt zu haben. Und das kann so durchgewunken werden.
Nicht mal 27 Minuten reichen aus, um elf Aggrogranaten abzufeuern - die
Rahmenbedingungen stimmen also. Und auch sonst halten Terror Wort, denn
zu tiefer gelegten Riffs setzt es mal Groove und mal Punk-Raserei, dazu
darf es auch mal etwas lyrischer Harcore-Pathos sein ("I'm only
stronger", "The Good die young", "Hard Lessons"). Kurz gesagt: Der
Zielgruppe wird es gefallen. Man muss schon sagen, dass man sich
bereits vor der heimischen Anlage bildlich vorstellen kann, wie sich
die Kids zum neuen Material ihrer Lieblinge in den Clubs zerlegen
werden. Auch Frontmann Scott Vogel agiert überaus traditionsbewusst und
bellt seine Vocals druckvoll und übel gelaunt mitten ins Gesicht des
Zuhörers. Dafür hat man sich die Metal-Einflüsse, die noch auf "Keepers
of the Faith" zu hören waren, quasi gänzlich geklemmt, was zweifellos
dem Hardcore-Faktor gut tut, aber etwas zu Lasten der Abwechslung und
der Langzeitwirkung geht. So muss man schon etwas genauer hinsehen, um
zu erkennen wo Terror aus dem selbst gesteckten Rahmen ausbrechen, wie
etwa durch den Rock ´n´ Roll-mäßigen Gitarreneinschub in "Cold Truth".
Terror wollen diesmal eben keinen großen Wert auf irgendwelche
Filigranität legen, sondern uns eher simple Brecher wie "Nothing in
your Head" vor den Latz knallen. Das sei ihnen auch zugestanden, beim
nächsten mal darf es dann aber doch wieder etwas prickelnder und
mutiger werden.
Markus Rutten - www.sounds2move.de