Terminal Choice "New Born Enemies" / VÖ 28.07.2006

Nach zwei extrem erfolgreichen Album, einer DVD und einer EP mit Blutengel, hat Mastermind Chris Pohl seine Kult-Combo Terminal Choice endlich wieder ins Studio geschickt, um das bis dato brachialste Album seiner Karriere einzuspielen. Verstärkt durch Louis Manke (Staubkind) und Gordon an den Gitarren, sowie Jens Gärtner an der Elektronik, verfolgt Pohl konsequent jenen Weg weiter, den er mit dem Vorgängeralbum "Menschenbrecher" eingeschlagen hat.

Gothic/Industrial Metal at its best, meisterlich produziert von John Fryer (Depeche Mode / Nine Inch Nails). Wie das klingt? "Like this" beispielsweise, schleppt sich bösartig scheppernd um die Ecke, um dann in einer Lärmorgie zu versinken. "Nothing" ist dagegen über weite Strecken gerade synthiepoppig-eingängig, trotzdem alles andere als ein harmloser Schmusesong, sondern eher schon ein fieses Kontaktgift. Die Interpretation des Yazoo-Hit "Don't go" besticht durch die Kombination aus Eighties-Überbleibseln mit einer solid-stählernen Noise-Wand, die aus der harmlosen Tanzhymne, das Dokument einer verhängnisvollen Leidenschaft macht. Bei "Call me" stehen Metalgitarren frei nach Metallica im Vordergrund, während beim stampfenden "Devil Daddy" ein verzerrter Prediger die Hauptrolle spielt. Kurze Zwischenteile aus Störgeräuschen wie "Enemy one" und "Enemy two" runden das Album ab und sind gleichzeitig eine Verbeugung vor der Tradition des klassischen Industrial.

Ob Chris Pohl und seine Kult-Combo dieses Werk bei einem neuen Besuch im Studio übertreffen werden? Das halte ich persönlich, für eine nur schwer lösbare Aufgabe. Da Terminal Choice gar nicht besser sein können, als auf diesem Album. Aber ich lass mich von Chris Pohl gerne eines besseren belehren….

Marc "Mägge" Zenhäusern – http://www.sounds2move.de 28.08.2006