Temple Of Baal „Lightslaying Rituals“ / VÖ 27.11.2009

 

 

Temple Of Baal sind Franzosen und spielen ruppigen Black Metal. „Lightslaying Rituals“ ist der 3. Longplayer der Herrschaften. Nun ist es so, dass ich die französische Black Metal für eine der besten der Welt halte, da sich hier zahlreiche innovative und hoch entwickelte Bands tummeln, die den Black Metal Jahr für Jahr auf ein neues Niveau hieven und weiter entwickeln. Genau hier bekomme ich kleinere Schwierigkeiten mit Temple Of Baal.

 

„Lightslaying Rituals“ besinnt sich zwar eher auf klassische Tugenden des Black Metal und kloppt munter drauf los, jedoch agiert die Band sehr gleichförmig und berechenbar, so dass dem Hörer ungefähr keine Überraschungen erwarten. Sicher, wer Black Metal der üblichen Schule zu schätzen weiß, kann mit „Lightslaying Rituals“ irgendwie glücklich werden, aber bereits der Opener „Piercing The Veils Of Slumber“ ballert sich so dermaßen 08/15 durchs Dickicht, dass mir schnell die Lust daran vergeht. Blastbeats, heiseres Gekreische, Hornissengitarren (aber immerhin mit angemessener Produktion) – alles da. Die Tatsache, dass die Musik in wenigen Situationen eine leichte Death Metal Schlagseite aufzuweisen scheint, reicht mir leider nicht aus, um dem Album längerfristig Aufmerksamkeit zu schenken. „Hate Is My Name“ entfacht einen musikalischen Orkan mit TGV-Tempo  - und donnert genauso schnell aus den Gehörgängen, wie er hinein gescheppert ist.

 

Knappe 40 Minuten Spielzeit hat „Lightslaying Rituals“. In diesen 40 Minuten gelingt es der Band leider nicht, eine eigene Identität aufzubauen. Temple Of Baal sind typischer Standard Black Metal, der Fans jener Musik sicherlich begeistern mag. Schlecht ist die Musik nicht, sie ist nur furchtbar ideenlos und austauschbar. Schade, hier wäre mehr drin gewesen. So, ich geh jetzt Antaeus hören…

 

Christian Stiewe – www.sounds2move.de / 17.11.2009